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Im Sommer 2024 entschied sich die deutsche Regierung, eine riesige Menge Bitcoin zu veräußern – ein Schritt, der sich nun als teurer Fehler entpuppt. Die Verkäufe erfolgten nämlich noch vor dem massiven Kursanstieg der Kryptowährung. Aktuell liegt der Bitcoin-Preis bei etwa 106.000 US-Dollar.
Milliardenverluste durch verfrühten Verkauf
Eine Wallet mit dem Label „Deutsche Regierung (BKA)“ verkaufte im Jahr 2024 rund 49.858 BTC im Gesamtwert von etwa 2,89 Milliarden US-Dollar. Der durchschnittliche Verkaufspreis lag damals bei lediglich 57.900 US-Dollar pro Bitcoin. Die BTC wurden in mehreren Transaktionen abgestoßen.
Laut dem Blockchain-Analyseunternehmen Arkham entgingen der Bundesrepublik dadurch mehr als 2,35 Milliarden US-Dollar – umgerechnet über 2 Milliarden Euro. Ein teures Missgeschick, da sich der Kurs seither fast verdoppelt hat.
Kursgewinn von über 80 Prozent
Am 19. Mai kommentierte Arkham auf X:
„Hätten sie ihre Bitcoin behalten, wären sie heute rund 5,24 Milliarden Dollar wert.“
Seit dem Verkauf ist der Bitcoin-Kurs um über 80 % gestiegen.

Hintergrund: Movie2k-Beschlagnahmung
Die ursprüngliche Wallet enthielt ca. 50.000 BTC – vermutlich beschlagnahmt von den Betreibern der illegalen Streaming-Plattform Movie2k. Am 19. Juni 2024 wurde erstmals Bewegung in der Wallet beobachtet, als 6.500 BTC im Wert von 425 Millionen Dollar transferiert wurden. Diese Transaktion löste auf dem Markt Nervosität aus – Investoren befürchteten weitere Massenverkäufe.
Unprofessionelles Vorgehen
Laut Miguel Morel, Gründer von Arkham, deuten die Verkaufsmuster der Wallet auf übereilte Transaktionen hin. In einem Interview mit Cointelegraph während der EthCC 2024 sagte er:
„Ich hätte nie gedacht, dass sie einfach ihre Coins an fünf verschiedene Börsen schicken und dort sofort verkaufen würden. Das sieht nach einem Versuch aus, so viel Liquidität wie möglich aus jedem Orderbuch zu quetschen.“
Am 13. Juli 2024 verkaufte Deutschland schließlich den letzten Teil seiner BTC-Bestände. Insgesamt flossen dadurch rund 2,87 Milliarden Dollar in die Staatskasse – jedoch gingen durch das schlechte Timing hunderte Millionen verloren.