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Der US-Bundesstaat New Hampshire hat eine Premiere gefeiert. Als erster Staat der Vereinigten Staaten hat New Hampshire ein Gesetz verabschiedet, das es erlaubt, Bitcoin als Teil der staatlichen Reserven zu halten. Laut dem Initiator, dem republikanischen Abgeordneten Keith Ammon, ist dies dringend notwendig. Die US-Staatsverschuldung gerate außer Kontrolle – und Bitcoin könne möglicherweise einen Ausweg bieten.
Warum ein Gesetz für Bitcoin?
Ammon beschreibt die Lage als ernst. Die US-Staatsverschuldung beläuft sich mittlerweile auf 37 Billionen US-Dollar und steigt sekündlich. Er trägt sogar ein kleines Gerät mit sich, das die Schuldenentwicklung in Echtzeit anzeigt. Der Politiker erklärt:
„Wir als Staat sind an den Dollar gebunden, und der einzige Ausweg für die Bundesregierung ist es, Geld zu drucken. Aber das bedeutet, dass der Wert des Dollars weiter sinkt.“
Bitcoin sieht er als Möglichkeit, sich dagegen zu schützen. Die digitale Währung hat eine feste Obergrenze im Umlauf, was sie aus Sicht vieler Befürworter zu einer attraktiven Alternative gegenüber inflationsanfälligen Währungen wie dem Dollar macht.
New Hampshire gibt ein Beispiel
Das neue Gesetz erlaubt es der Staatskasse von New Hampshire, einen kleinen Teil der Reserven in Bitcoin zu halten. Dies geschieht nicht unüberlegt, betont Ammon. Die Investition wird regelmäßig überprüft, um Risiken zu begrenzen.
„Wenn man alles in Bitcoin steckt, sinkt die Kreditwürdigkeit und Kredite werden teurer“, erklärt er. „Man muss ein gewisses Risiko eingehen, aber nicht zu viel.“
Ammon versteht seinen Vorschlag nicht als radikalen Schritt, sondern als logische Entscheidung in einer Zeit, in der Geld rasch an Wert verliert. Seiner Aussage nach ist die Kaufkraft des Dollars in den vergangenen vier Jahren um 25 Prozent gesunken.
Ein Schneeballeffekt?
Nur einen Tag nach dem Beschluss in New Hampshire brachte auch Arizona einen ähnlichen Gesetzesvorschlag ein. Auch Texas spielt mit dem Gedanken. Gleichzeitig lehnen andere Bundesstaaten Bitcoin-bezogene Gesetzesentwürfe ab – nicht zuletzt aufgrund der zurückhaltenden Haltung des Weißen Hauses.
Ammon vermutet jedoch, dass bei einer Beteiligung großer Bundesstaaten eine Kettenreaktion ausgelöst werden könnte.
„Wenn Texas es macht, dann kommt Bewegung in die Sache“, meint er. Ob es tatsächlich dazu kommt, bleibt abzuwarten. Fest steht aber: Die Debatte über Bitcoin als strategische Reserve hat endgültig begonnen.