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Mit dem Sprung über 100.000 US-Dollar erreicht Bitcoin (BTC) einen wichtigen Meilenstein. Trotz der starken Kursgewinne zeigen sich keine Überhitzungstendenzen – der Anstieg wirkt solide und nachhaltig.
Negative Funding Rates: Ein starkes Kaufsignal?
Ein zentrales Signal liefert der Blick auf die sogenannten Funding Rates im Bitcoin-Futures-Markt. Diese spiegeln wider, wie Händler auf steigende oder fallende Kurse setzen. Normalerweise dominieren in einem Bullenmarkt positive Funding Rates, da die Mehrheit auf steigende Preise wettet. Aktuell sind sie jedoch neutral oder sogar negativ – ein ungewöhnliches Phänomen auf einem derart hohen Kursniveau.
Trotz 100.000 $ beim Bitcoin sehen wir negative Funding Rates – ein absolut starkes Signal. Das bedeutet: Viele Short-Trader wetten weiter gegen den Trend und zahlen dafür. Solche Phasen sind oft Treibstoff für weitere Anstiege, weil Liquidationen drohen. Wenn BTC steigt, müssen… https://t.co/Gn6Ga7Ynu5
— MissCrypto (@MissCryptoGER) May 8, 2025
Dies bedeutet, dass Trader bereit sind, Gebühren zu zahlen, um auf fallende Kurse zu setzen, obwohl der Markt steigt. Kommt es nun zu einem weiteren Preisanstieg, sind diese Short-Positionen gefährdet, was zu einem sogenannten Short Squeeze führen kann. Dabei werden Trader gezwungen, Bitcoin zurückzukaufen, was zusätzlichen Kaufdruck erzeugt und den Preis weiter in die Höhe treiben kann.
Spot-Käufe statt Hebelwirkung: Eine gesunde Marktstruktur
Ein weiterer Faktor, der für einen nachhaltigen Anstieg spricht, ist die veränderte Marktstruktur. Im Gegensatz zu früheren Rallys, die stark von spekulativem Hebeleinsatz getrieben wurden, zeichnet sich der aktuelle Aufschwung durch echtes Spot-Kaufinteresse aus.
Das Open Interest bleibt mit unter 2 % der Marktkapitalisierung vergleichsweise niedrig, was auf einen geringeren spekulativen Einfluss und ein gesünderes Marktfundament hindeutet. Unterstützt wird dies durch anhaltende Zuflüsse in Spot-Bitcoin-ETFs und das wachsende Engagement institutioneller Anleger. Diese betrachten Bitcoin zunehmend als legitimes Diversifizierungsinstrument in ihren Portfolios.
Bitcoin bei über $100.000 – während die Funding-Rate um den Nullpunkt tendiert, liegt das Open Interest bei unter 2% der Market Cap!
➟ Der Unterschied zum Januar-ATH? Deutlich weniger gehebelte Gier, mehr echtes Spot-Interesse.
Dieser Markt wird on echter Nachfrage getragen. https://t.co/tUM4TIWGjH pic.twitter.com/HfRZZ1yuRU— RobynHD (@TheRobynHD) May 9, 2025
Der Weg ist frei für neue Höchststände
Zusammengefasst lässt sich sagen, dass der jüngste Kursanstieg von Bitcoin nicht nur ein psychologischer Meilenstein ist, sondern auch auf strukturell robuste Faktoren zurückzuführen ist. Sollte sich der Short Squeeze weiter entfalten und die makroökonomischen Bedingungen stabil bleiben, könnten neue Höchststände nur eine Frage der Zeit sein.
Auch andere Kryptowährungen ziehen bereits nach: Ethereum (ETH) hat kürzlich die Marke von 2.300 US-Dollar überschritten – ein weiteres Zeichen für zunehmende Marktstärke im gesamten Sektor. Viele Analysten fragen sich nun, ob dies den Startschuss für eine sogenannte Altseason bedeutet, in der kleinere Coins und Tokens überdurchschnittliche Kursgewinne verzeichnen.