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Während der Bitcoin-Kurs sich langsam einem neuen Allzeithoch nähert, bleibt das Interesse von Privatanlegern – auch als „Retail“ bezeichnet – auffallend gering.
Die Google-Suchanfragen liegen weit unter früheren Höchstwerten, und auch in den Nachrichten sowie auf Social Media bleibt es überraschend ruhig. Das wirft die Frage auf: Wo bleibt der Retail?
Privatanleger verkaufen ihre Bitcoins
Kürzlich wurde berichtet, dass große Bitcoin-Investoren weiterhin zukaufen, während kleinere Investoren – also Privatanleger – ihre Bestände abstoßen. Das geht aus Daten des Krypto-Analyseunternehmens Santiment hervor.
Auch Schätzungen von River bestätigten Verkäufe seitens der Privatanleger. Allein im Jahr 2025 wurden bereits 247.000 BTC verkauft, was einem Gegenwert von rund 23 Milliarden US-Dollar entspricht.
Währenddessen konnten institutionelle Anleger ein Wachstum ihres Portfolios von 0,61 % verzeichnen. Es ist nicht unüblich, dass Kleinanleger erst dann einsteigen, wenn eine Euphorie herrscht – meist nach starken monatlichen Kursgewinnen oder einem neuen Allzeithoch.
Auch dieses Mal scheint es nicht anders zu sein: Bitcoin hat bereits 104.000 US-Dollar erreicht, doch der Retail bleibt zurückhaltend.
Interesse an Bitcoin auf dem niedrigsten Stand seit sechs Monaten
Das aktuelle Suchinteresse nach dem Begriff „Bitcoin“ ist so gering wie seit Juni 2024 nicht mehr. Damals wurde Bitcoin bei rund 66.000 US-Dollar gehandelt, nachdem es ihm nicht gelungen war, die 73.000-Dollar-Marke zu durchbrechen.

Ein Blick auf beliebte Apps und Google-Suchanfragen lässt Rückschlüsse auf das Interesse der Privatanleger zu.
Die letzte Spitze bei den Suchanfragen zu „Bitcoin“ wurde rund um die US-Präsidentschaftswahl von Donald Trump erreicht. Danach begann das Suchvolumen allmählich zu sinken.
Analysten erwarten Interesse bei neuem Preisrekord
Mehrere Analysten berichten, dass Privatanleger im Jahr 2025 die größten Nettoverkäufer von BTC sind. Historisch gesehen steigt das Interesse von Retail-Investoren häufig erst nach dem Erreichen eines neuen Allzeithochs.
Analysten gehen davon aus, dass sich dieses Muster wiederholen könnte, sobald der Kurs die Marke von 109.000 US-Dollar überschreitet.
Bemerkenswert ist, dass Privatanleger oft erst bei Rekordständen reagieren – und damit den Großteil der Kursgewinne verpassen. Davon profitieren insbesondere Großanleger, die frühzeitig eingestiegen sind und somit größere Preissteigerungen mitnehmen.