Foto: Tradingview/Coingecko
Bitcoin (BTC) steht kurz davor, mehrere historische Rekorde zu brechen. Das zweite Quartal neigt sich dem Ende zu – Zeit für eine Zwischenbilanz und einen Ausblick auf das, was noch kommt.
Bitcoin-Kurs von einem Bot gesteuert?
Am Sonntag erreichte der Bitcoin-Kurs einen neuen höchsten Wochenschluss bei 109.000 US-Dollar. Laut dem Investor Skew wurde dieser hohe Kurs durch einen Trading-Bot verursacht, der mit einem Algorithmus arbeitet.
Auf der Plattform X erklärte er, dass der Bot wie ein Raubtier vorgeht, um den Bitcoin-Kurs zu manipulieren. Derselbe Bot habe laut Skew bereits zwei Wochen zuvor den Kurs künstlich in die Höhe getrieben, nur um ihn am nächsten Tag stark fallen zu lassen.
Laut Cointelegraph hat die Manipulation des Orderbuchs durch Händler mit großen Handelsvolumen zu mehreren sogenannten Fakeouts geführt – Kursausbrüche ohne Fundament, nach denen der Preis schnell wieder fällt.
Allerdings muss nicht jeder Kursanstieg auf einen Bot zurückzuführen sein. Der Analyst liefert nur wenige Belege für seine Behauptung, und in der Vergangenheit haben Käufer oft Kurssteigerungen verursacht, ohne dass es dafür einen klaren Grund gab.
Bitcoin im zweiten Quartal
Bitcoin hat sich im zweiten Quartal außergewöhnlich gut entwickelt. Der Kurs ist um 30 Prozent gestiegen. Auch der Juni scheint für Bitcoin positiv zu enden.

Bitcoin könnte im Juni mit dem höchsten Monatsabschluss seiner Geschichte abschließen – das bedeutet, dass der Kurs am Monatsende höher liegt als bei allen bisherigen Monatsabschlüssen. Das bedeutet jedoch nicht zwingend einen neuen Allzeithöchststand, ist aber dennoch ein positives Signal.
Material Indicators teilte auf X mit, dass sich die Liquidität bei Binance auf eine Nachfragezone von 108.000 bis 110.000 US-Dollar konzentriert. Dorthin könnte sich der Kurs bewegen. Eine Unterstützungszone sehen sie bei 98.000 US-Dollar.
Streit zwischen Trump und der US-Notenbank
Präsident Trump hat Jerome Powell, den Präsidenten der US-Notenbank (Federal Reserve), wiederholt dazu aufgefordert, die Zinssätze zu senken. Dabei scheute er sich nicht vor persönlichen Angriffen und nannte Powell auf Truth Social eine „dumme Person“ und gab ihm den Spitznamen „Too Late“ Jerome Powell.
Solange Powell die Zinssätze nicht senkt, dürfte es schwierig werden, eine neue echte Bitcoin-Hausse zu erleben – und später möglicherweise auch bei Altcoins.
In nächster Zeit wird nicht mit einer Zinssenkung gerechnet. Erst im September könnten sich die Chancen verbessern. Dennoch erklärte FED-Mitglied Michelle Bowman, dass sie einer Zinssenkung offen gegenüberstünde, wenn bestimmte wirtschaftliche Kennzahlen dies zulassen.
Auch wenn das Ausbleiben einer Zinssenkung eine neue Hausse nicht ausschließt, hat eine Senkung traditionell einen positiven Impuls für den Markt gegeben.
Langfristige Bitcoin-Investoren werden vorsichtig
Langfristige Bitcoin-Halter beginnen sich Sorgen zu machen, da „schlafende“ Bitcoins plötzlich bewegt werden und frisch geminte Coins schneller auf den Markt kommen, als Nachfrage besteht.
Laut dem On-Chain-Analyseplattform CryptoQuant kommen derzeit mehr Bitcoins auf den Markt, als Käufer bereitstehen. Das ist ein negatives Signal, da ein Überangebot an Coins besteht. Zudem gilt es als Warnzeichen, wenn langfristige Halter (häufig als „smart money“ bezeichnet) verkaufen – das kann ein Hinweis darauf sein, dass sich der Markt nahe einem Hoch befindet.
CryptoQuant empfiehlt deshalb, vorsichtiger zu agieren, bis der Markt wieder klare Stärke zeigt.
Mit der Einführung des Bitcoin-ETFs kam es bereits zu einer verfrühten Hausse. Die Märkte scheinen seitdem verunsichert. Während man früher nach einem Halving auf eine stabile Hausse zählen konnte, erlebten wir dieses Mal lediglich eine mehrmonatige Rallye von November 2024 bis Januar 2025.
Danach folgte eine längere Phase der Unsicherheit, beeinflusst durch verschiedene makroökonomische Ereignisse wie Kriege und Zölle.
Im Grunde wissen wir immer noch sehr wenig darüber, wie es weitergeht. Der Kryptomarkt scheint sich verändert zu haben – und wer langfristig dabei bleiben will, muss sich diesen Veränderungen anpassen.