Foto: Things/Shutterstock
Die US-Notenbank entschied sich gestern für eine Zinssenkung und Bitcoin reagiert darauf vorerst positiv. Zum Zeitpunkt des Schreibens notiert der Bitcoin-Kurs bei über 117.000 Dollar. Damit scheint erneut ein Widerstand überwunden. Nick Timiraos, ein führender Journalist des Wall Street Journal, stellt seine Fragen zur Zinsentscheidung.
Dritte Zinssenkung ohne deutlich schwache Wirtschaft
„Dies markiert das dritte Mal, dass Jerome Powells US-Notenbank mit der Senkung der Zinsen beginnt, ohne dass die Wirtschaft deutlich schwächelt. Dennoch ist der Einsatz anders als 2019 und 2024, weil das Inflationsprofil anders ist (klebriger) und auch die Politik (Weißes Haus sucht die Konfrontation)“, so Timiraos.
This marks the third time the Powell Fed has embarked on cutting without the economy facing an obvious downturn.
But the stakes differ from 2019 and 2024 given both the inflation profile (stickier) and the politics (a confrontational White House)
The goal is something akin to…
— Nick Timiraos (@NickTimiraos) September 18, 2025
Besonders die Inflation scheint momentan ein Problem zu sein. Vergangene Woche sahen wir die Kerninflation auf 3,1 Prozent steigen. Damit liegt sie deutlich über dem Ziel von 2,0 Prozent der US-Notenbank.
Mosaic Asset Company reagiert daher auf Timiraos mit der Feststellung, dass es ausreichend Beweise gibt, dass sich die Wirtschaft in gesundem Zustand befindet. Dafür verweist er unter anderem auf den Retail Sales-Bericht dieser Woche, aus dem hervorging, dass die Verbraucherausgaben solide bleiben.
Seine Schlussfolgerung: „Sie werden die Inflation kräftig anheizen, und das wird in den kommenden Monaten ein großes Problem werden.“
Plenty of evidence that the economy is holding up just fine like the August retail sales report this week. The Fed is cutting with financial conditions already way looser than average. They are going to stoke inflation and it’s going to be a big problem in the months ahead.
— Mosaic Asset (@MosaicAssetCo) September 18, 2025
Gut für Bitcoin
Eine starke Wirtschaft mit einer Inflation, die steigt oder zu steigen droht, sorgt grundsätzlich für ein gutes Investitionsklima für Bitcoin.
Die digitale Münze wurde von Satoshi Nakamoto schließlich als Waffe gegen Inflation entworfen. Nicht umsonst entschied er sich für ein Maximum von 21 Millionen Einheiten. Damit ist Bitcoin von Natur aus eine Art Schutzmittel gegen Inflation.
Außerdem braucht Bitcoin eine starke Wirtschaft für einen Bullmarkt, oder es darf zumindest keine Rezession geben. Die Chance auf eine Rezession scheint jedenfalls deutlich zu schwinden, da die US-Notenbank die Pläne für mehrere Zinssenkungen in 2025 durchzusetzen scheint.
Damit liegen sie eindeutig auf „Trump-Linie“ und Jerome Powell scheint den politischen Kampf gegen den Präsidenten der Vereinigten Staaten aufzugeben. Das ist weniger gute Nachricht für Menschen, die unter der Inflation leiden, aber gute Nachricht für Finanzanlagen wie Bitcoin und Gold.