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Die Spent Output Profit Ratio (SOPR) liefert derzeit aufschlussreiche Einblicke in das Verhalten von Bitcoin (BTC)-Investoren. Während kurzfristige Anleger zunehmend mit Verlust verkaufen, bleiben langfristige Halter gelassen. Dieser Zustand trat in der Vergangenheit häufig gegen Ende von Korrekturphasen auf – ein potenziell positives Signal für den weiteren Verlauf. Doch wie aussagekräftig ist dieser Indikator wirklich?
Was die SOPR-Ratio über Bitcoin-Investoren verrät
Die SOPR-Ratio vergleicht realisierte Gewinne und Verluste zwischen langfristigen (LTH) und kurzfristigen Haltern (STH) von Bitcoin. Ein aktueller Wert von etwa 1,5 bedeutet, dass viele kurzfristige Anleger unter ihrem Kaufpreis verkaufen, während langfristige Investoren nicht in Panik verfallen.
Der Analyst Furkan Yildirim erklärt dazu auf der Social-Media-Plattform X (ehemals Twitter): „Kurzfristige Anleger verkaufen mit Verlust, während Langfristhalter ruhig bleiben.“ Dies ist oft ein Zeichen dafür, dass der Markt sich seiner Belastungsgrenze nähert – besonders wenn diese Verkäufe in großem Stil auftreten.
Kurzfristige Panikverkäufe deuten darauf hin, dass „schwache Hände“ aus dem Markt gespült werden. Gleichzeitig spricht das ruhige Verhalten der Langzeitanleger für Vertrauen in den langfristigen Trend. Dieser Kontrast zwischen den Gruppen kann laut Analyse ein Zeichen dafür sein, dass sich der Markt auf eine Stabilisierung vorbereitet.
Auch Trader Jaytrading sieht in seiner jüngsten Analyse, dass institutionelle Käufe und nervöse Verkäufe durch Short-Term-Holder das Fundament für eine mögliche Aufwärtsbewegung legen könnten.
Bitcoin: SOPR-Ratio fällt – was bedeutet das jetzt?
Kurz gesagt: Kurzfristige Anleger verkaufen mit Verlust, während Langfristhalter ruhig bleiben.
Das sahen wir oft gegen Ende einer Korrektur.
🔎 Was ist die SOPR-Ratio?
Sie vergleicht Gewinne/Verluste von… pic.twitter.com/5xkm3CjtKL
— Furkan Yildirim (@FurkanCCTV) September 29, 2025
Historische Muster: Nähe lokaler Tiefpunkte
Historische Daten zeigen, dass ähnliche SOPR-Zonen in der Vergangenheit häufig am Ende größerer Korrekturen auftraten. Ein bekanntes Beispiel war der Jahreswechsel 2024/2025, als sich der Markt nach einer längeren Schwächephase wieder erholte.
Yildirim merkt jedoch an: „Das sahen wir oft gegen Ende einer Korrektur. […] Solche Phasen können sich ziehen oder zu Doppel-Tiefs führen.“
Das bedeutet: Zwar ist die SOPR-Ratio ein hilfreiches Werkzeug zur Einschätzung der Marktstimmung, jedoch kein exakter Timing-Indikator. Korrekturen können sich länger hinziehen, bevor eine tatsächliche Trendwende erfolgt.
Worauf Trader jetzt achten sollten
Damit aus der aktuellen Schwäche eine nachhaltige Wende wird, sind laut Yildirim mehrere Bestätigungssignale notwendig:
- STH-Cost-Basis zurückerobern: Der Bitcoin-Kurs muss wieder über den durchschnittlichen Einstiegspreis der kurzfristigen Anleger steigen – idealerweise mit einem Tages-Schlusskurs darüber.
- Derivate-Märkte beruhigen sich: Ein Rückgang des Open Interest und neutrale oder negative Funding-Raten signalisieren eine Entspannung.
- Spot-Markt gewinnt die Oberhand: Positive Zuflüsse in Bitcoin-ETF und ein höheres Spot-Cumulative Volume Delta (CVD) als bei Perpetuals sprechen für echtes Kaufinteresse.
- Liquiditätszonen werden verteidigt: Wenn Tiefs kurzzeitig unterschritten und direkt wieder zurückerobert werden, ist das ein Zeichen für starke Nachfrage im Markt.
Yildirim fasst zusammen: „Kurzfristig schmerzhaft, langfristig konstruktiv – bullischer Bias.“
Anleger sollten sich also nicht allein von kurzfristiger Volatilität leiten lassen, sondern auf strukturierte Trend-Signale achten. Keine Updates rund um Bitcoin verpassen? Folge unseren Bitcoin-Nachrichten und bleibe immer auf der Höhe.