
Foto: Bigc Studio/Shutterstock
Bitcoin befindet sich derzeit in einer schwierigen Phase. Analysten nennen es eine „milde Gefahrenzone“, in der Anleger massiv im Plus stehen und die Tendenz haben, Gewinne zu sichern. Der Kurs scheint vorerst erschöpft und ohne starke Treiber bleibt es abzuwarten.
🔥 Bleib immer auf dem Laufenden über die neuesten Krypto-News – folge uns auf X
Daten weisen auf erhöhtes Risiko für Bitcoin hin
Laut Blockchain-Analyse steht die sogenannte MVRV-Ratio von Bitcoin nun bei plus 21 Prozent. Dieser Indikator zeigt, wie viel Gewinn oder Verlust der durchschnittliche Käufer im vergangenen Zeitraum gegenüber dem aktuellen Marktpreis hat. Historisch gesehen ist dies ein Signal dafür, dass viele Anleger ihre Krypto verkaufen, um Gewinne zu realisieren.
Dennoch ist dies nicht der höchste Punkt aller Zeiten. Während früherer Spitzen lag die MVRV-Ratio erheblich höher. Aber da Bitcoin nun um die 115.000 Dollar notiert, etwa 6 Prozent unter dem Allzeithoch von 124.000 Dollar, wächst die Chance, dass Investoren bereits den Verkaufsknopf drücken.
Analysten der Kryptoplattform Bitfinex sehen die aktuelle Rally daher schwächer werden, so sagen sie in einem Marktbericht:
„Die aktuelle Bewegung unterstreicht die Sensibilität des Marktes für makroökonomische Gegenwinds. Bis stärkere Katalysatoren entstehen, wird die Preisbewegung wahrscheinlich innerhalb einer Range bleiben.“
Blick auf die Fed und große Investoren
Dennoch gibt es einen Faktor, auf den der Markt sehnsüchtig wartet: die kommende Zinsentscheidung der amerikanischen Zentralbank. Am 17. September kommt die Federal Reserve mit einem Update, und über 83 Prozent des Marktes rechnen mit einer Zinssenkung. Ein solcher Schritt kann dem gesamten Kryptomarkt neues Leben einhauchen.
Auf dem Derivatemarkt ist das Spielfeld spannend. Es stehen etwa 1,88 Milliarden Euro an Verkaufspositionen offen. Sollte Bitcoin erneut Richtung seiner Rekordhöhe klettern, kann das eine Welle von Liquidationen verursachen und den Kurs zusätzlich antreiben.
Außerdem scheinen sich große Anleger, auch Wale genannt, bereits darauf vorzubereiten. Wallets mit zwischen 10 und 10.000 Bitcoin haben ihre Positionen in den vergangenen Wochen weiter ausgebaut, selbst nachdem der Kurs seinen Höhepunkt erreichte. Ihr Vertrauen bietet ein mögliches Sicherheitsnetz für scharfe Rückgänge.
Wackeliges Gleichgewicht
Bitcoin befindet sich also an einem entscheidenden Punkt. Einerseits liegen technische Signale für Gewinnmitnahmen und Konsolidierung vor, andererseits bleibt der Markt scharf auf mögliche Zinssenkungen und die Kauflust großer Spieler fokussiert.
Ob die aktuelle „milde Gefahrenzone“ in eine deutliche Korrektur mündet oder gerade die Basis für einen neuen Anstieg legt, hängt von den kommenden makroökonomischen Schritten und dem Verhalten der Wale ab.