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Die Macht auf dem Kryptomarkt verschiebt sich langsam aber sicher. Während Langzeithalter Milliarden an Bitcoin (BTC) verkaufen, bleibt der Kurs relativ stabil. Die Erklärung dafür liegt nicht bei privaten Anlegern, sondern beim Aufstieg der Bitcoin-ETFs. Große Finanzakteure horten immer mehr Bitcoin und verkaufen nicht sofort massenhaft bei einem Kursrückgang.
Was einst eine dezentralisierte Revolution war, scheint sich nun in ein Spiel zu verwandeln, das von Wall Street gespielt wird. Sind wir Zeuge vom Ende des klassischen vierjährigen Bitcoin-Zyklus?
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33 Milliarden Dollar an Bitcoin verkauft
Zwischen Juli und November 2025 verkauften Langzeithalter von Bitcoin etwa 300.000 Bitcoin auf dem Markt. Dies sind Krypto-Wallets, die mehr als 155 Tage inaktiv waren. Bei einem durchschnittlichen Verkaufspreis von 110.000 Dollar geht es um 33 Milliarden an Erlösen, während der durchschnittliche Kaufpreis zwischen 5.000 und 10.000 Dollar lag.
Der Bitcoin-Kurs blieb jedoch relativ stark, trotz des Verkaufsdrucks. Bitcoin-ETFs, die große Mengen BTC kauften, spielten dabei eine Schlüsselrolle. Finanzgiganten horten große Mengen Bitcoin und das hat Einfluss auf den Kurs. Auch verkaufen Unternehmen aus Wall Street weniger schnell, wenn es einen Dip gibt.
Langzeithalter und Bitcoin-ETFs
Im Juli erreichte der Besitz von Langzeithaltern mit 14,7 Millionen Bitcoin seinen Höhepunkt. Danach fanden auch bei Kursrückgängen viele Verkäufe statt. Dies ist eine Veränderung gegenüber anderen Zyklen. In 2017 und 2021 verkauften Langzeithalter ihre Bitcoin während der euphorischen Phase rund um den Höhepunkt des Bullenmarktes.
In 2025 haben die Bitcoin-ETFs bereits rund 1,4 Millionen Bitcoin im Besitz, mit einem Wert von etwa 139 Milliarden Dollar. BlackRock verwaltet etwa 50 Prozent davon in ihren Fonds.
Was du daraus entnehmen kannst ist, dass eine stille Übertragung von frühen Bitcoin-Investoren zu den großen Fonds stattfindet. Ein bekanntes Beispiel dafür ist Strategy von Michael Saylor.
Etwa 70 Prozent all dieser Übertragungen finden over the counter statt, also direkt beim Kauf von einem Anbieter wie einer Börse. Dies kommt nicht in ein Handelsbuch, wodurch Privatanleger nicht wissen, was hinter den Kulissen passiert.
Das Ende des Zyklus?
Das Bitcoin-Halving bedeutet, dass Miner fortan nur noch die Hälfte ihrer Belohnung erhalten. Diese bekommen sie für das Sichern des Bitcoin-Netzwerks und das Erstellen neuer Blöcke mit Transaktionen. In der Vergangenheit stieg der BTC-Kurs nach einem Halving.
In 2025 lieferte dieses Ereignis lediglich einen Anstieg von 41 Prozent für die größte Kryptowährung der Welt. Einige Krypto-Experten sagten viel höhere Prozentsätze voraus.
Durch das Aufkommen der ETFs bildet Spekulation von Anlegern nicht länger die Basis von Kursveränderungen. Stattdessen dirigiert institutionelles Geld den Kryptomarkt. Sobald sich der Bitcoin-Kurs um die 100.000 Dollar bewegt, kaufen diese Fonds massenhaft. Auf diese Weise errichten sie eine eigene Verteidigungsmauer gegen eventuelle Kursrückgänge.
Derselbe Prozess findet bei einem Kursanstieg statt, wobei institutionelle Akteure manchmal viel BTC verkaufen, um ihren Gewinn zu realisieren. In diesem Sinne geben Zu- oder Abflüsse von BTC-ETFs besser wieder, was vor sich geht, als Diagramme. Auf dem Bitcoin-Markt findet also eine Verschiebung von individuellen Anlegern zu großen Fonds statt. Dadurch ist der Kursverlauf der Kryptowährung anders.
Dies bedeutet übrigens nicht, dass Verkaufswellen überhaupt nicht mehr stattfinden. Aber institutionelle Parteien verhalten sich anders als kleine Anleger. So finden bei dieser Gruppe weniger Panikverkäufe statt, weil sie langfristig investieren.