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In den vergangenen Monaten erfreute sich Gold großer Beliebtheit unter Anlegern. Fast wöchentlich wurde ein neuer Rekordpreis erreicht. Doch in den letzten Tagen kam es zu einem deutlichen Rückgang von fast 10 %, während Bitcoin Kurs auf die 100.000 $ nimmt. Bleibt Gold die bevorzugte Absicherung in Krisenzeiten, oder wird Bitcoin (BTC) zur neuen ersten Wahl für Investoren?
Die Entwicklung des Goldpreises in den letzten Monaten
Gold war in den vergangenen Monaten eines der weltweit am besten performenden Anlagegüter. Diese Entwicklung wurde unter anderem durch geopolitische Unsicherheiten, wie die durch den Handelsstreit unter Ex-Präsident Donald Trump ausgelösten Spannungen, angetrieben. Gold gilt seit jeher als sicherer Hafen in instabilen Zeiten – auch Zentralbanken setzen weiterhin auf das Edelmetall. So kaufte Polen kürzlich noch 16 Tonnen Gold, um seine Währungsreserven zu diversifizieren.
Am 21. April erreichte der Goldpreis mit über 3.500 $ pro Unze (mehr als 3.000 €) seinen bisherigen Höchststand. Seit Jahresbeginn 2025 hatte sich der Wert des Edelmetalls damit um etwa 30 % erhöht. Im Vergleich dazu wurde Bitcoin zu diesem Zeitpunkt bei rund 87.000 $ gehandelt – etwa 20 % unter seinem Allzeithoch von Januar.
Bitcoin im Aufwind, Gold verliert an Boden
In den letzten Wochen hat sich das Bild jedoch gewendet. Der Goldpreis ist um fast 10 % gefallen und pendelt derzeit um die 3.200 $-Marke. Parallel dazu verzeichnet Bitcoin deutliche Kurszuwächse. Mit einem aktuellen Kurs von rund 97.000 $ erreichte BTC seinen höchsten Stand seit zwei Monaten.
Warum steigt Bitcoin aktuell?
Ein wesentlicher Treiber für den jüngsten Kursanstieg ist der Zufluss in Bitcoin-ETFs. Darüber hinaus sorgte eine bemerkenswerte Aussage von Geoff Kendrick, Analyst bei Standard Chartered, für Aufmerksamkeit:
„Ich denke, dass Bitcoin einen besseren Schutz bietet als Gold bei strategischen Umschichtungen von Vermögenswerten aus den USA.“
Ein Bitcoin-ETF ist ein börsengehandelter Fonds, der den Preis von Bitcoin abbildet und an klassischen Börsen gehandelt wird. Dadurch können Investoren in Bitcoin investieren, ohne diesen selbst halten oder sichern zu müssen.
Kendrick deutet damit an, dass Kapital zunehmend aus US-Investments abgezogen wird, etwa aus Sorge um die Abhängigkeit vom US-Dollar oder der US-Wirtschaft. Seiner Analyse zufolge profitiert Bitcoin von dieser Bewegung stärker als Gold. Interessanterweise wies Kendrick darauf hin, dass Bitcoin-ETFs zuletzt eine vergleichbar starke Performance gegenüber Gold in der Woche der US-Präsidentschaftswahlen gezeigt haben. Damals stieg der Bitcoin-Kurs innerhalb von zwei Monaten um über 40 % auf über 100.000 $.