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Unternehmen, die vor der Pleite stehen, greifen inzwischen zu einem bemerkenswerten Rettungsmittel: Bitcoin (BTC). Früher bestanden Notfallpläne aus Kostensenkungen oder dem Gewinnen neuer Investoren, doch immer mehr Firmen sehen die Digitalwährung als Weg, den Aktienkurs zu beleben.
Das Rezept ist einfach: Bitcoin kaufen, die Nachricht verbreiten und der Aktienkurs steigt. Ist diese Strategie risikolos?
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Von der Notlösung zum Hype
Ein gutes Beispiel ist Sequans Communications, ein Chipmaker, der mit enttäuschenden Ergebnissen zu kämpfen hatte. Nach einem geplatzten Deal suchte das Unternehmen nach Wegen, Wert zu schaffen.
Die Lösung? 327 Millionen Euro über Anleihen und Aktien aufnehmen und das Geld direkt in Bitcoin investieren. Allein die Nachricht ließ den Aktienkurs um 160 Prozent steigen.
Dieses Phänomen hat der Bitcoin-Verfechter Michael Saylor mitbefeuert. Seit 2020 hat er Milliarden für den Kauf von Bitcoin ausgegeben und ermuntert andere Unternehmen, es ihm gleichzutun.
Sein Unternehmen Strategy, das inzwischen eine Bitcoinreserve ist, wurde dafür deutlich belohnt. Das Unternehmen hat nun eine geschätzte Bewertung von nahezu 100 Milliarden Euro, mehr als das Doppelte des Wertes seiner Bitcoinbestände.
Weltweit nutzen Unternehmen diese Strategie. Das französische Unternehmen The Blockchain Group, die japanische Metaplanet und auch Strategy kauften kürzlich alle weitere Bitcoin.
Die Risiken des Bitcoinrettungsplans
Auf dem Papier klingt es attraktiv: Anleger erhalten indirekt Bitcoin, Unternehmen bekommen frisches Kapital und die Aktie steigt. Was, wenn Bitcoin fällt? Dann sinkt der Unternehmenswert.
Besonders Unternehmen, die Schulden aufgenommen haben, um Bitcoin zu kaufen, tragen zusätzliches Risiko.
Wenn der Wert ihrer Vermögenswerte zu stark fällt, müssen sie eventuell Krypto verkaufen, um Schulden zu tilgen – genau dann, wenn Bitcoin im Wert gefallen ist.
Die von Michael Saylor und Strategy geprägte Strategie steht daher in der Kritik. Der bekannte Investor Jim Chanos nennt sie „finanzieller Unsinn“. Chanos sagt, ein Unternehmen wie Strategy könne keinen höheren Wert haben als der zugrunde liegende Vermögenswert – in diesem Fall Bitcoin. Er rät Anlegern, selbst Bitcoin zu kaufen, statt Aktien eines Unternehmens zu kaufen, das Bitcoin kauft.