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Die größte Börse Japans, die Japan Exchange Group (JPX), erwägt neue Einschränkungen für börsennotierte Unternehmen, die strategische Reserven in Kryptowährungen aufbauen wollen.
Metaplanet, das eine beträchtliche Menge Bitcoin(BTC) in der Bilanz führt, gerät dabei zunehmend unter Druck und hat bereits reagiert.
Grund für die Einschränkungen bei Krypto-Reserven
JPX plant, solche Unternehmen einer strengeren Kontrolle zu unterziehen. Diese Firmen neigen dazu, ihre Kerngeschäfte auf den Kauf und das Halten von Kryptowährungen zu verlagern – was laut JPX nicht der Zweck eines börsennotierten Unternehmens sein sollte.
Die Kontrolle soll aus einer Prüfung ihrer neuen Strategie bestehen sowie aus der Anwendung von Regeln im Bereich sogenannter „Backdoor Listings“.
Dabei übernimmt ein privates Unternehmen ein bereits börsennotiertes Unternehmen und nutzt dessen Börsenmantel, um eine neue Geschäftsstrategie auf Basis von Krypto-Investitionen zu implementieren.
So umgehen sie den traditionellen Börsengang (IPO), was von JPX verboten ist.
Die Ausweitung dieses Verbots auf bereits börsennotierte Unternehmen würde ihnen den Weg zu solchen Konstruktionen versperren. Viele dieser Firmen haben diese Regelungslücke genutzt, um faktisch illegale Geschäftsmodelle zu entwickeln.
Sollte JPX diesen Schritt gehen, wäre es deutlich schwieriger bis unmöglich, ein neues Unternehmen zu gründen oder ein bestehendes börsennotiertes Unternehmen in eines mit strategischer Krypto-Reserve umzuwandeln.
Japanische Unternehmen mit Krypto-Reserven verlieren stark an Wert
Der Schritt der japanischen Börse folgt auf eine Welle von Kursverlusten bei Unternehmen mit strategischen Krypto-Reserven. Metaplanet ist das größte davon und besitzt über 30.000 Bitcoin.
Die Aktien des Unternehmens stiegen bis zum Höchststand am 21. Mai 2025 auf 15,35 Dollar. Zum Zeitpunkt dieses Berichts ist der Kurs bereits auf 2,66 Dollar gefallen – ein Rückgang von über 80 Prozent.

Auch die japanische Nagelstudio-Franchise Convano hat eine strategische Bitcoin-Reserve aufgebaut und verzeichnet bereits einen Verlust von 11 Prozent auf diese Investition.
Die Aktie fiel von 2,05 Dollar am 21. August 2025 auf aktuell 0,79 Dollar – ein Rückgang von über 60 Prozent.
Reaktion des Bitcoin-Unternehmens Metaplanet
Der Geschäftsführer von Metaplanet, Simon Gerovich, ist der Meinung, dass Unternehmen mit strategischen Krypto-Reserven keine Regeln umgehen. In einem Beitrag auf X (auf Japanisch) verteidigte er sein Unternehmen.
Er erklärte, dass sich die Bedenken der JPX auf Backdoor Listings ohne ordnungsgemäße Zustimmung der Aktionäre beziehen – und dass Metaplanet so nicht arbeite.
Bei Metaplanet würden alle kritischen Entscheidungen in Aktionärsversammlungen getroffen.
Das Unternehmen sei offen für einen konstruktiven Dialog mit den Behörden, wenn es um die Ausarbeitung von Vorschriften für strategische Krypto-Reserven gehe.