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Die amerikanische Wirtschaft schrumpfte im ersten Quartal 2025 um -0,3 Prozent auf Jahresbasis. Müssen wir uns doch auf eine Rezession als Folge von Donald Trumps Handelskrieg einstellen? Und was bedeutet das für Bitcoin, Aktien und den Goldkurs?
Nun, das ist alles noch fraglich. Denn aufgrund des Handelskriegs ist es extrem schwierig, Rauschen und Signal in den Wirtschaftsdaten zu trennen.
Ist die amerikanische Wirtschaft wirklich so schwach?
In der untenstehenden Tabelle sehen wir, dass die Kategorie Import einen übermäßig negativen Einfluss auf das Wirtschaftswachstum im ersten Quartal hatte. Und das ist natürlich die Folge von Unternehmen, die den Auswirkungen von Trumps Importzöllen zuvorkommen wollten.
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Das Gleiche könnte man aber auch über die positiven Beiträge der Konsumausgaben und Investitionen sagen. In dieser Hinsicht ist dieses Quartal noch wenig wert, wenn es darum geht, die tatsächlichen Auswirkungen des Handelskriegs einzuschätzen.
Positiv ist, dass der Arbeitsmarkt bisher stark aussieht und nicht auf eine Rezession hindeutet, und dasselbe gilt grundsätzlich für den Verbraucher. Man kann sagen, dass die starken Konsumausgaben getätigt wurden, um Trumps Importzöllen zuvorzukommen, aber diese Ausgaben wurden tatsächlich getätigt, und offensichtlich gab es dafür Spielraum.
Dieser negative Wert wird zweifellos alle Schlagzeilen dominieren und Donald Trump zusätzlich unter Druck setzen, seinen Handelskrieg so schnell wie möglich zu beenden, aber meiner Meinung nach ist es zu früh für echte Panik.
Viele Daten deuten auf eine gesunde Wirtschaft hin
Es gibt jedoch auch noch viele Faktoren, die auf eine solide und gesunde Wirtschaft hindeuten. Die Wahrscheinlichkeit ist sehr hoch, dass wir derzeit noch viel zollbedingtes Rauschen in den Wirtschaftsdaten sehen, was bedeutet, dass es schwierig ist, alles richtig einzuschätzen.
Dabei sehen wir, dass die inländische private Nachfrage im ersten Quartal 2025 sogar um +3 Prozent gewachsen ist. Verbraucher und Unternehmen geben also weiterhin Geld aus, was nicht auf eine schwache Wirtschaft in den Vereinigten Staaten hindeutet.

Kurz gesagt, es ist wahrscheinlich zu früh, um hieraus allerlei beängstigende Schlussfolgerungen zu ziehen. Die Kurse werden zweifellos volatil darauf reagieren, aber dieser Datenpunkt liefert nicht genügend Beweise, um zu dem Schluss zu kommen, dass eine Rezession unvermeidlich ist.
Trump beginnt sich bereits immer mehr in die amerikanische Zentralbank einzumischen (und um Zinssenkungen zu bitten), und die Intensität des Handelskriegs wird in der kommenden Zeit wahrscheinlich auch abnehmen.
Es scheint keinen ernsthaften Grund zur Panik zu geben, und so reagiert vorerst auch der Bitcoin-Kurs. Wir sahen einen kleinen Rückgang, aber keinen ernsthaften Schlag für die digitale Münze. Das bedeutet, dass auch der Markt hieraus noch keine Schlüsse ziehen möchte.