Foto: Prilutskii_Evgenii / Shutterstock
Der Aktienmarkt und Gold notieren beide neue Preisrekorde während der Krypto-Markt rot färbt. Wie kann es sein, dass Bitcoin so hinter Aktien und Gold zurückbleibt? Die Forschungsgruppe XWIN Research Japan der Onchain-Analytics-Plattform CryptoQuant nennt vier wichtige Gründe. Diese Gründe besprechen wir in diesem Artikel.
Aktuelle Zinssenkungen der Fed
Beginnen wir mit einer einflussreichen wirtschaftlichen Entwicklung, die die Nachrichten der letzten Wochen dominiert hat: die Zinssenkung der amerikanischen Federal Reserve (Fed). Letzte Woche Mittwoch senkte die Fed die Zinsen um 25 Basispunkte. Es wurde erwartet, dass dies dem Krypto-Markt einen Schub geben würde, aber dieser bleibt vorerst aus.
Laut XWIN fließt institutionelles Kapital nach einer Zinssenkung zunächst in traditionelle Anlagen wie Aktien und Gold. Krypto bleibt in dieser Phase oft zurück, weil es am Ende der „Liquiditätspipeline“ steht. Erst wenn die Risikobereitschaft im Markt zunimmt, können Kryptowährungen wie Bitcoin und Ethereum profitieren.
Stablecoin-Vorrat
Ein zweiter Faktor ist die Position von Stablecoins. Obwohl der gesamte Stablecoin-Vorrat diesen Monat einen Rekord von 308 Milliarden Dollar erreichte, ziehen Händler mehr Stablecoins von Börsen ab als dass sie eingezahlt werden.
XWIN bemerkt: „Liquidität steht außerhalb der Börsen geparkt, übertragen, beiseite gelegt oder wird in privaten Märkten verwendet und wird nicht aktiv eingesetzt, um BTC oder ETH zu kaufen.“ Mit anderen Worten: Kapital ist verfügbar, wird aber nicht direkt zum Kauf von Krypto verwendet, wodurch der Markt unzureichenden Kaufdruck erhält.
Historische Marktmuster auf dem Bitcoin-Chart
Außerdem weisen historische Trends auch auf eine Antwort hin, warum Krypto hinter Gold und Aktien zurückzubleiben scheint. Das passiert historisch gesehen öfter. Hier liegt glücklicherweise auch eine Beruhigung, die Rally von Krypto kann also noch kommen.
„Die Geschichte zeigt, dass Bitcoin oft erst zurückbleibt und dann aufholt, so der Bericht.“
XWIN Research Japan vergleicht das aktuelle Marktbild mit dem vom letzten Jahr und sieht deutliche Übereinstimmungen. Nachdem Aktien ihre Rekorde erreichen, steigt Bitcoin historisch gesehen durchschnittlich zwölf Prozent innerhalb von 30 Tagen und 35 Prozent innerhalb von 90 Tagen.
Krypto-Händler mit Hebel
Schließlich spielen Hebel-Trader eine Rolle. Daten von Derivateplattformen zeigen, dass viele Trader derzeit Hedging- und Leverage-Strategien wählen. Das ist eine typische Reaktion in einem seitwärts bewegenden Markt und kann die Volatilität weiter vergrößern.
Während einige Anleger auf ein klares Marktmuster warten, begrenzen große Positionen von Tradern mit Hebel kurzfristig weiterhin die Preisbewegungen.