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Der Bitcoin-Kurs schwankt derzeit um die 105.500 US-Dollar. Das bewaffnete Konfliktgeschehen zwischen Israel und dem Iran sorgt dafür, dass sich viele Anleger und Händler zurückhaltend verhalten.
Doch im Hintergrund tut sich einiges: On-Chain-Daten zeigen, dass kurzfristige Investoren derzeit in großem Stil ihre Bitcoins mit Verlust verkaufen. Dies deutet auf eine mögliche Korrektur unter die Marke von 100.000 US-Dollar hin.
Panikverkäufe durch kurzfristige Anleger
Laut Daten von CryptoQuant haben kurzfristige Halter allein in dieser Woche über 15.000 BTC mit Verlust verkauft – vor allem zwischen Montag und Mittwoch. Diese Verkäufe gingen mit einem Rückgang des Bitcoin-Kurses von 106.500 auf 103.500 US-Dollar einher.
Diese sogenannten „schwachen Hände“ sind Investoren, die bei fallenden Kursen schnell in Panik geraten und aussteigen. In der Regel landen diese Coins anschließend bei langfristigen Haltern – den „starken Händen“.
Die gute Nachricht: Der Anteil der kurzfristigen Halter am Gesamtbestand sinkt. Das bedeutet, dass künftig weniger Panikverkäufe bei Kursrückgängen zu erwarten sind. Historisch gesehen stärkt dieser Übergang die Marktstruktur und bildet oft ein solides Preisfundament. Laut On-Chain-Daten haben Langzeitinvestoren den Großteil der abgeworfenen BTC aufgekauft.
Mögliche Unterstützung zwischen 94.000 und 97.000 US-Dollar
Das Analysehaus Swissblock warnt, dass sich Bitcoin aktuell in einer sogenannten „blinden Zone“ befindet. Trotz der letzten Aufwärtsbewegung bleibt das Kaufvolumen niedrig, was auf anhaltenden Verkaufsdruck hindeutet. In einem Beitrag auf X nennt Swissblock den Bereich zwischen 94.000 und 97.000 US-Dollar als wahrscheinliches Unterstützungsniveau.
🧭 We’re in a blind spot of the market.
→ Downside pressure has eased…
→ But the price rebound isn’t spot-driven = buying volume is still missing.
→ One more push lower is likely before we get a real breakout.Resolution requires demand, not just relief. pic.twitter.com/ATimGZBu5x
— Swissblock (@swissblock__) June 19, 2025
Warum dieser Bereich entscheidend ist:
- In dieser Zone liegt der durchschnittliche Einstiegspreis kurzfristiger Halter (Käufe innerhalb von 155 Tagen).
- Technische Indikatoren wie Orderblöcke und Liquidationsniveaus häufen sich dort, was eine Stabilisierung begünstigen kann.
Solange die „starken Hände“ weiter kaufen, bleibt ein massiver Kurssturz eher unwahrscheinlich. Aber ohne frische Kaufkraft scheint ein Durchbruch über die 110.000 US-Dollar vorerst in weiter Ferne.
Umfrage zeigt tiefe Spaltung unter Anlegern
Die geopolitische Lage hat sich in der vergangenen Woche weiter verschärft, insbesondere nach israelischen Luftschlägen auf iranisches Gebiet. In Reaktion darauf drohte der frühere US-Präsident Donald Trump mit harten Maßnahmen und forderte die „bedingungslose Kapitulation“ Irans.
Diese Unsicherheit spiegelt sich im Markt wider: Eine Twitter-Umfrage von Analyst Matthew Hyland ergab eine nahezu perfekte Spaltung. Gefragt, ob Bitcoin als nächstes 94.000 oder 114.000 US-Dollar erreichen wird, entschieden sich 50,2 % für einen Rückgang, während 49,8 % einen Anstieg erwarten. Auch die Prognosen für XRP zeigen eine breite Meinungsstreuung.
Die nächsten Tage dürften also turbulent bleiben. Geopolitische Risiken und Unsicherheit über die Geldpolitik in den USA prägen weiterhin das Marktumfeld. Doch für geduldige Anleger eröffnen sich in solchen Phasen häufig auch langfristige Chancen.