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In den vergangenen 24 Stunden verloren über 140.000 Kryptohändler ihren Einsatz – so die aktuellen Daten von CoinGlass.
Die Erwartungen waren hoch, doch das, worauf alle hofften, blieb aus.
Worauf hoffte der Markt, was geschah nicht – und wie führte das zu Verlusten für Investoren? Wir erklären es.
Die US-Zentralbank und ihre Zinsentscheidung
Die US-Zentralbank, die Federal Reserve (Fed), entschied gestern, die Zinsen nicht zu senken.
Obwohl diese Entscheidung nicht völlig überraschend kam, wurde sie an den Kryptomärkten negativ aufgenommen.
Fed-Vorsitzender Jerome Powell hatte mehrfach betont, dass die Zentralbank entschlossen sei, die Inflation zu bekämpfen. Eine Zinssenkung kommt für ihn derzeit nicht infrage – auch dann nicht, wenn dadurch die Kreditkosten für Staat oder Immobilienkäufer sinken würden.
Donald Trump fordert hingegen eine rasche Zinssenkung, doch Powell lässt sich nicht unter Druck setzen. Er deutete sogar an, dass auch im September keine Senkung erfolgen könnte.
Kryptomarkt reagiert mit Flash–Crash und massiven Verlusten
Eine Zinssenkung gilt als positiv für Kryptowährungen, da sie das Leihen von Geld günstiger macht und Investitionen in risikoreiche Vermögenswerte wie Krypto begünstigt.
Die ausbleibende Zinssenkung sorgte deshalb kurzfristig für Panik auf dem Markt. Fast alle Kurse stürzten innerhalb kürzester Zeit stark ab – bevor sie sich wieder erholten. Dieses plötzliche und heftige Absinken wird als Flash Crash bezeichnet.
Bitcoin fiel innerhalb von nur 30 Minuten von 117.700 USD auf 115.780 USD. Altcoins verloren teils noch stärker. Dieser schnelle Einbruch führte zu enormen Verlusten.
Über 140.000 Händler liquidiert – 380 Millionen Euro verloren
Viele Kryptohändler setzen auf steigende Kurse durch sogenannte Long-Positionen. Wenn die Kurse dann plötzlich fallen, werden diese Positionen automatisch aufgelöst – also liquidiert.
Das verstärkt den Verkaufsdruck weiter, was zu einem noch stärkeren Kursverfall führt. Dieses Phänomen nennt man Long Squeeze und es kann enorme Verluste auslösen.
Mehr als 140.000 Investoren wurden innerhalb von 24 Stunden im Zuge eines solchen Long Squeeze liquidiert. Der Gesamtverlust belief sich auf 380 Millionen Euro, davon entfielen 285 Millionen Euro auf Long-Positionen.
Nach dem ersten Schock erholten sich die Kurse jedoch rasch – und dadurch wurden zusätzlich auch fast 100 Millionen Euro an Short-Positionen liquidiert.
Mittlerweile haben sich die meisten Kurse wieder vom Flash Crash erholt.