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Investoren von Altcoins wie Ethereum und Ripple konnten wochenlang kräftig profitieren. Während Bitcoin wenig Gewinne abwarf, schossen die Werte dieser Coins geradezu in die Höhe.
Doch in der vergangenen Woche zeigt sich der Kryptomarkt tiefrot, und gerade Bitcoin ist es, das sich am stärksten behaupten kann. Die Altcoin-Saison ist damit erneut auf Eis gelegt, und Analysten gehen davon aus, dass wir noch etwas Geduld brauchen werden.
‘Spekulativer Hunger’ lässt nach
Bitcoin hat über Jahre hinweg besser abgeschnitten als der Rest des Marktes, doch seit dem letzten Monat gaben die Altcoins den Ton an. Besonders Ethereum, die zweitwertvollste Kryptowährung, glänzte mit einer beeindruckenden Aufholjagd.
In der vergangenen Woche hat Bitcoin erstmals seit Langem wieder eine Korrektur erlebt. Der Kurs sank von 120.000 Dollar auf 112.000 Dollar, was einen verheerenden Effekt auf den Altcoinmarkt hatte. Ethereum, Ripple, Solana, Dogecoin und Cardano mussten allesamt stärkere Verluste hinnehmen – und die Liste ließe sich noch fortführen.
„Diese Kapitulation bei Altcoins, zusammen mit der Schwäche von Bitcoin, deutet darauf hin, dass die spekulative Gier überall beginnt nachzulassen“, schreiben die Analysten von Bitfinex in einem neuen Bericht.
Sie fügen hinzu:
„Der OTHERS-Index, der den breiteren Altcoin-Markt abseits der zehn größten Coins nach Marktkapitalisierung abbildet, ist in den vergangenen zehn Tagen um 18,7 Prozent gefallen, bevor eine leichte Erholung einsetzte. Das deutet auf eine schnelle Reduktion des Risikos innerhalb der volatileren Marktsegmente hin.“
Der niederländische Analyst Michaël van der Poppe schreibt zudem, dass der August traditionell ein schwacher Monat für risikobehaftete Anlagen wie Altcoins ist. Der altbewährte sichere Hafen Gold scheint zudem auszubrechen, was den Altcoinmärkten zusätzlich „Schmerzen zufügen“ könnte.
Kryptoinvestoren hoffen auf ein Ereignis
Im neuen Bitfinex-Bericht steht, dass der Markt vermutlich in eine Konsolidierungsphase eintritt, aber neue makroökonomische Ereignisse oder ein starker Zufluss in Krypto-ETFs könnten die Lage schnell verändern.
Der wichtigste Katalysator, auf den seit Langem gehofft wird, ist eine Lockerung der Geldpolitik durch die US-Notenbank. In diesem Jahr halten die Entscheidungsträger die Zinsen auf dem aktuellen hohen Niveau von 4,25–4,50 Prozent, vor allem weil der Arbeitsmarkt stabil bleibt und sie erwarten, dass Donald Trumps Handelskrieg eine neue Inflationswelle auslösen könnte.
Nach den schwachen Arbeitsmarktdaten der vergangenen Woche erwartet man nun allerdings eine Wende bei der nächsten Zinssitzung im September. Das wäre eine gute Nachricht, denn niedrigere Zinsen erhöhen die weltweite Geldmenge. Besonders Altcoins haben in der Vergangenheit von einer lockereren US-Geldpolitik profitiert – vielleicht ist das der Impuls, der den Altcoinmarkt zu neuen Rekorden treibt.