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Zcash könnte möglicherweise einen großen Schritt nach vorne machen. Der Finanzdienstleister Grayscale reichte am Mittwoch einen Antrag ein, um den ersten Börsenfonds für diese Privacycoin zu lancieren. Aufsichtsbehörden sind jedoch in der Regel keine Fans von Privacycoins. Kommt es zur Genehmigung oder nicht? Es bleibt noch spannend.
Erster Zcash-Börsenfonds ist Realität
Grayscale plant, sein wachsendes Angebot an Krypto-Investmentprodukten mit einem Zcash-Börsenfonds weiter auszubauen. Der Vermögensverwalter reichte Dokumente bei der amerikanischen Aufsichtsbehörde Securities & Exchange Commission (SEC) ein, in denen er um Erlaubnis bittet, den bestehenden Grayscale Zcash Trust in einen Börsenfonds umzuwandeln.
Bei Genehmigung wird der neue Börsenfonds der erste und einzige Investmentfonds weltweit sein, der sich vollständig auf Zcash konzentriert. Dies bedeutet, dass das gesamte Geld, das in den Fonds investiert wird, abzüglich der Betriebskosten, zum Kauf von Zcash verwendet wird.
Zcash ist eine Kryptowährung, die seit 2016 existiert und sehr starke Privacy-Eigenschaften besitzt. Sie ist derzeit die fünfzehntgrößte Kryptowährung mit einer Marktkapitalisierung von etwa sieben Milliarden Euro. Ein Zcash ist momentan etwa 500 Dollar (430 Euro) wert.
Trotz der hoffnungsvollen Nachricht scheint der Zcash-Kurs bislang nicht zu reagieren.

Privacy wird immer wichtiger
Grayscale gibt an, den Antrag zu stellen, weil es davon ausgeht, dass Privacy eine immer wichtigere Rolle auf dem Kryptomarkt spielen wird. Die meisten Krypto-Netzwerke sind vollständig öffentlich und nachverfolgbar, aber Zcash und einige andere Privacycoins sind das nicht. In einer Erläuterung auf X.com schreibt Grayscale:
„Da Privacy immer fundamentaler für Krypto wird, sehen wir Zcash als Schlüsselelement in einem gut ausbalancierten Portfolio mit digitalen Assets“
Der Antrag schließt an eine breitere Strategie von Grayscale an, bei der es in den vergangenen Monaten diverse geschlossene Fonds in öffentlich handelbare Börsenfonds umgewandelt hat. So erschienen kürzlich auch XRP-, Dogecoin-, Ethereum- und Solana-Börsenfonds von Grayscale.
Privacycoins sind kontrovers
Privacycoins haben eine besondere Position auf dem Kryptomarkt, weil sie kontrovers sind. Regierungen sind keine Fans der Anonymität, die sie bieten, da sie dadurch für allerlei illegale Aktivitäten nutzbar sind. Diverse Privacycoins wurden daher im Laufe der Zeit aus dem Angebot beliebter Handelsbörsen entfernt.
Die inhärenten Privacy-Eigenschaften spielen bei Börsenfonds keine konkrete Rolle. Dennoch bleibt abzuwarten, ob die Aufsichtsbehörde es erlaubt, Börsenfonds basierend auf Privacycoins zu lancieren. Sollte es grünes Licht für den Fonds geben, könnte dies möglicherweise die Tür für die Lancierung anderer Börsenfonds für privacy-orientierte Kryptowährungen öffnen, wie die zweitgrößte Privacycoin Monero.