Foto: Postmodern Studio/Shutterstock
Pi Coin, die Kryptowährung des umstrittenen Pi Network, feierte Anfang des Jahres ihr lang erwartetes Debüt. Nun erschließt die Coin einen neuen Markt: Sie wird ab sofort auf der Derivatemarktplattform der großen Kryptobörse Kraken gelistet – eine Entwicklung, die erhebliche Auswirkungen auf den Kursverlauf haben könnte.
Kraken führt PI-Futures mit bis zu 20-facher Hebelwirkung ein
PI ist nun auf der Derivateplattform von Kraken handelbar, wie die Börse in einer offiziellen Mitteilung .
Es handelt sich um sogenannte Perpetual Futures, also unbefristete Terminkontrakte. Diese ermöglichen es Tradern, auf die Preisentwicklung von PI zu spekulieren – ohne Ablaufdatum.
Im Gegensatz zu herkömmlichen Futures verfallen diese Kontrakte nicht automatisch. Zudem steht Tradern eine Hebelwirkung von bis zu 20x zur Verfügung. Das bedeutet: Sie können geliehenes Kapital einsetzen, um größere Positionen zu eröffnen – was potenzielle Gewinne, aber auch Verluste deutlich verstärken kann.
Die Hebelwirkung erhöht die Volatilität des Marktes zusätzlich, da plötzliche Kursbewegungen verstärkt werden. Wird das eingesetzte Kapital eines Traders durch Verluste aufgebraucht, kann seine Position zwangsliquidiert werden – was weitere Marktbewegungen nach sich ziehen kann.
PI-Kurs reagiert bislang verhalten
Das Kraken-Listing ist ein wichtiger Meilenstein für PI. Es ist das erste verfügbare Derivat der Coin und könnte sowohl die Sichtbarkeit als auch die wahrgenommene Legitimität erhöhen.
Trotzdem blieb eine positive Kursreaktion bislang aus. In den letzten drei Tagen fiel der PI-Kurs um 7,5 %, innerhalb einer Woche sogar um rund 15 %.
Am Tag der Ankündigung, dem 23. Mai, verlor die Coin fast 9 % an Wert – allerdings im Gleichklang mit der gesamten Kryptomarktstimmung, die durch schwache Wirtschaftsdaten belastet wurde. Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung liegt PI bei 0,765 US-Dollar.
Zukunft von Pi Network bleibt unklar
Seit dem offiziellen Start Ende Februar hat PI rund 75 % an Wert verloren. Das Projekt steht unter wachsender Kritik, weil konkrete Ergebnisse und Anwendungen bislang ausbleiben. Viele Nutzer beklagen mangelnde Transparenz – wichtige Informationen zur Entwicklung und zur Verteilung der Coins lassen weiter auf sich warten.
Das Listing auf Kraken dürfte daran zunächst wenig ändern. Dennoch könnte die neue Handelsmöglichkeit künftig eine starke Dynamik auf den Kursverlauf ausüben – insbesondere angesichts der bereits jetzt hohen Volatilität.