Foto: Jes2u.photo/Shutterstock
Der Kryptomarkt hatte es in den letzten 24 Stunden schwer. Innerhalb von 24 Stunden verdampften über 400 Milliarden Dollar, fast 345 Milliarden Euro, an Marktwert. Damit sank der Gesamtwert aller Kryptowährungen von etwa 3,66 Billionen auf 3,25 Billionen Euro. Der Crash gehört zu den schärfsten Korrekturen dieses Jahres.
Massive Liquidationen verursachen Schneeballeffekt
Innerhalb eines Tages wurden Leveraged-Long-Positionen im Wert von über 4,82 Milliarden Euro liquidiert. Dies sind Positionen mit Hebelwirkung, die auf Kurssteigerungen setzen. Der größte Teil davon kam von Anlegern, die mit geliehenem Geld auf weitere Kurssteigerungen gesetzt hatten.
Sobald die Preise zu fallen begannen, wurden automatisch mehr Positionen geschlossen, was den Rückgang weiter beschleunigte. Innerhalb einer Stunde verschwanden bereits etwa 52 Milliarden Euro an Marktkapitalisierung. Analysten sprechen von einem klassischen Schneeballeffekt, der häufig in Märkten mit viel Hebelhandel vorkommt.
Bitcoin verlor über acht Prozent, während Ethereum fast 13 Prozent fiel. Altcoins bekamen die härtesten Schläge: BNB und XRP sanken um 14 Prozent, Solana sogar um 16 Prozent.

Was verursachte den plötzlichen Crash?
Der Crash scheint das Ergebnis einer Kombination von Faktoren zu sein. Makroökonomisch spielen Unsicherheit über die Weltwirtschaft und Spannungen im Handelskonflikt zwischen Großmächten eine Rolle. Auch das Ausbleiben neuer Zuflüsse in Krypto-ETFs drückte das Sentiment.
Darüber hinaus kann die Verkaufswelle teilweise eine technische Ursache haben. Durch Stop-Loss-Orders und algorithmischen Handel reagieren Märkte unglaublich schnell auf plötzliche Preisbewegungen. Sobald die ersten Liquidationen stattfinden, verstärken diese den Rückgang weiter.
Wie passt das ins größere Bild?
Der Verlust von fast 345 Milliarden Euro innerhalb kürzester Zeit zeigt, wie empfindlich der Kryptomarkt für Schocks bleibt. In früheren Wochen waren bereits Anzeichen einer Abkühlung sichtbar, aber dieser Moment markiert eine Beschleunigung.
Dennoch muss ein starker Rückgang nicht automatisch das Ende des Aufwärtstrends bedeuten. Große Korrekturen werden im Kryptomarkt häufiger von Erholungsbewegungen gefolgt, besonders wenn die zugrunde liegende Nachfrage stark bleibt. Analysten beobachten Unterstützungsniveaus und Handelsvolumen in den kommenden Tagen genau.
Der Crash unterstreicht eines: Solange viele Anleger mit geliehenem Geld handeln, bleibt der Kryptomarkt extrem anfällig für plötzliche Umschläge. Diese können sowohl technischer, wirtschaftlicher oder emotionaler Natur sein.