Foto: Robin Hazekamp/CoinGecko
In den vergangenen Wochen hat sich die Stimmung auf dem Kryptomarkt deutlich ins Positive gewandelt, während der Bitcoin-Kurs stark angestiegen ist. Dennoch ist Bitcoin (BTC) nicht der Hauptgewinner dieser Kursrallye. Laut dem Analyseunternehmen Santiment haben sich die Prioritäten der Händler verschoben – wovon vor allem alternative Kryptowährungen profitieren.
Händler von einer spekulativen Mentalität getrieben
Der Kryptomarkt hat in den letzten Wochen gut performt, mit einem Zuwachs von 10 % in nur acht Tagen. Normalerweise folgt der Gesamtmarkt dem Kursverlauf von Bitcoin, doch diesmal hinkt die größte Kryptowährung mit nur 7 % Anstieg hinterher.
Brian Quinlivan, Leiter bei Santiment, erklärt, dass sich Händler derzeit auf schnelle Gewinne mit risikoreicheren Token konzentrieren. In einem Beitrag vom 1. Mai schreibt Quinlivan:
„Online-Diskussionen über diese risikoreichen Kryptowährungen nehmen zu, während Händler eher eine Glücksspielmentalität an den Tag legen als einen durchdachten Investmentansatz.“
Ihm zufolge ist es nicht ungewöhnlich, dass Bitcoin eine Kursrallye anführt, bevor kleinere Kryptowährungen folgen und letztlich besser abschneiden. Dies zeigt, dass Anleger bereit sind, größere Risiken einzugehen, um potenziell höhere Renditen zu erzielen.
Memecoins erleben einen Höhenflug
Memecoins – hoch volatile Token, die auf Internetphänomenen oder bekannten Persönlichkeiten basieren – stehen laut Quinlivan erneut im Rampenlicht. Das zeigt sich auch an den Zahlen der Plattform Pump.fun, auf der Memecoins gelauncht werden. Nach Angaben von DefiLlama stieg das monatliche Handelsvolumen im April im Vergleich zum März um fast 550 %.
Die bekannteste Memecoin gemessen an der Marktkapitalisierung ist Dogecoin, die zuletzt deutlich zulegen konnte. In den vergangenen zwölf Tagen stieg der Kurs um 17 % auf aktuell 0,18 US-Dollar.
Die Memecoin-Märkte hatten in den letzten Monaten Verluste hinnehmen müssen, da das Interesse an solchen Token abnahm. Auch Dogecoin befand sich monatelang in einem Abwärtstrend. Quinlivan merkt an, dass die Begeisterung für die Währung stark zurückgegangen sei – eine Entwicklung, die sich nun umkehrt.
ETF-Anträge beflügeln Dogecoin-Kurs
Ein wesentlicher Grund für das neue Interesse an Dogecoin ist laut Quinlivan die gestiegene Wahrscheinlichkeit für ein entsprechendes börsengehandeltes Produkt. Mehrere Anträge für einen Spot-Dogecoin-ETF – ein börsengehandelter Fonds, der den Kurs von DOGE abbildet – sind inzwischen eingereicht worden. Ein ETF würde Dogecoin einem breiteren Anlegerspektrum zugänglich machen und könnte zusätzliche Kapitalflüsse anziehen.
Eric Balchunas, ETF-Analyst bei Bloomberg, schätzt die Wahrscheinlichkeit für eine Genehmigung eines Dogecoin-ETFs im Jahr 2025 derzeit auf 80 %, was deutlich höher ist als noch vor einigen Monaten. Quinlivan erklärt dazu:
„Aufgrund dieser Entwicklungen hat sich das Marktgefühl rund um Dogecoin deutlich verändert. Während DOGE früher hauptsächlich als Meme oder Scherz angesehen wurde, gilt es nun zunehmend als ernstzunehmende Investitionsmöglichkeit mit Potenzial für breitere Akzeptanz.“