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Zum ersten Mal wurde eine erfolgreiche Transaktion zwischen einem geschlossenen Zahlungssystem und einer öffentlichen Blockchain durchgeführt. Diese Art von Transaktion ist bekannt als Delivery versus Payment (DvP).
Laut einem Blogbeitrag wurde dieser Meilenstein gemeinsam von Chainlink, JPMorgans Kinexys-Plattform und Ondo Finance erreicht. Es handelte sich um eine Testtransaktion, bei der tokenisierte US-Staatsanleihen über zwei getrennte Netzwerke gehandelt wurden – koordiniert durch die Technologie von Chainlink.
Traditionelle und dezentrale Finanzen rücken näher zusammen
Bei den beteiligten Netzwerken handelt es sich um Kinexys Digital Payments – ein geschlossenes Zahlungssystem, das von JPMorgan betrieben wird – und die Testumgebung der Ondo Chain, einer Blockchain-Plattform mit Fokus auf realweltliche Vermögenswerte (Real-World Assets, RWAs).
Die Transaktion wurde mithilfe von Chainlinks „Cross-Chain Interoperability Protocol Runtime Environment“ (CRE) durchgeführt. Dieses System ermöglicht es, Finanzinstruktionen sicher über verschiedene Netzwerke hinweg auszutauschen – etwa zwischen einem privaten Zahlungssystem und einer öffentlichen Blockchain.
Dabei wird sichergestellt, dass beide Parteien genau wissen, was, wann und wie gehandelt wird – ohne dass die zugrunde liegenden Vermögenswerte physisch das Netzwerk wechseln müssen.
In diesem Test wurde ein tokenisiertes Fondsprodukt mit Staatsanleihen gegen eine Fiat-Zahlung über das Kinexys-Netzwerk gehandelt. Bemerkenswert ist dabei, dass nur die Transaktionsanweisungen über die Blockchain liefen, während die Vermögenswerte selbst auf ihren jeweiligen Netzwerken verblieben. Das senkt das Risiko fehlgeschlagener Transaktionen und macht den gesamten Prozess effizienter und sicherer.
Was bedeutet das für den Kryptosektor?
Diese Premiere zeigt, dass die Kluft zwischen traditionellen Finanzsystemen und dezentralen Netzwerken zunehmend überbrückt wird. Mit inzwischen über 23 Milliarden US-Dollar an tokenisierten Real-World Assets auf öffentlichen Blockchains wächst die Nachfrage nach sicheren und vertrauenswürdigen Crosschain-Lösungen stetig.
Chainlink zufolge ist ihr System flexibel genug, um auch andere Formen von DvP-Transaktionen zu unterstützen – von einfachen Transaktionen innerhalb einer Blockchain bis hin zu komplexen Abläufen über mehrere Netzwerke hinweg. Das öffnet die Tür für eine breitere Integration digitaler Vermögenswerte in regulierten Finanzmärkten.
Markt für Real-World Assets wächst rasant
Das Interesse an RWAs ist im Jahr 2025 deutlich gestiegen. Laut Daten von RWA.xyz wuchs der Markt in der ersten Hälfte des Jahres um über 260 %, von 8,6 Milliarden US-Dollar auf mehr als 23 Milliarden US-Dollar. Den größten Anteil machten dabei tokenisierte Privatkredite mit 58 % aus, gefolgt von tokenisierten Staatsanleihen mit einem Anteil von 34 %.
Auch neue Marktteilnehmer steigen ein. So kaufte der paneuropäische Fondsverwalter APS am 5. Juni tokenisierte Immobilienanleihen im Wert von 3 Millionen US-Dollar über die Plattform MetaWealth. Dieser Trend gewinnt weiter an Dynamik und dürfte sich in naher Zukunft fortsetzen.