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Als jemand, der täglich tief in der Welt der Kryptowährungen unterwegs ist, beobachte ich derzeit eine besonders interessante Phase: Bitcoin (BTC) steht bei rund 114.000 US-Dollar, Ethereum (ETH) hat die Marke von 3.670 US-Dollar überschritten – doch die Euphorie hält sich in Grenzen. Warum?
Bitcoin & Markt: Flacher Sog
Seit Tagen bewegt sich Bitcoin in einer engen Spanne zwischen 110.000 und 116.000 US-Dollar. Analysten sprechen von einem „luftleeren Volumenband“. Die Liquidität ist gering, die Richtung unklar. Nach dem Allzeithoch im Juli ist der Kurs zurückgekommen – und tastet sich aktuell immer wieder an die 50-Tage-Linie heran.
Für mich fühlt sich das an wie ein Marathonläufer kurz vor dem Ziel: erschöpft, aber wachsam.
Glassnode beschreibt die Lage als „fragiles Gleichgewicht“. Ich sehe das genauso. Solange kein frisches Kapital in den Markt fließt, bleibt das Bild uneindeutig. Die ETF-Zuflüsse sind zuletzt sogar ins Minus gedreht. Gleichzeitig sinken die Finanzierungsraten auf dem Derivatemarkt. Das zeigt: Die spekulative Hitze weicht einer neuen Vorsicht.
Was auffällt: Kurzfristige Anleger realisieren kaum noch Gewinne. Das spricht zwar für Stabilität, zeigt aber auch, dass das Risiko gemieden wird. Selbst wenn Ethereum oder Solana (SOL) mal positive Ausreißer zeigen – nachhaltige Bewegungen bleiben die Ausnahme.
Die 30-Tage-Volatilität von Bitcoin ist derzeit so niedrig wie seit Anfang 2023 nicht mehr. Das erinnert stark an die bekannten Seitwärtsphasen an der Wall Street.
Trotzdem passiert einiges – wenn auch unter dem Radar. Institutionelle Investoren stocken ihre Bestände weiter auf. Weltweit halten Unternehmen inzwischen über 1,35 Millionen Bitcoin. Gleichzeitig wächst die Marktkapitalisierung der Stablecoins den siebten Monat in Folge – mittlerweile auf über 275 Milliarden US-Dollar.
Besonders auffällig: Ethena. Deren Stablecoin USDe hat sich mit über 9,5 Milliarden Dollar zur weltweit drittgrößten entwickelt. Kapital fließt also weiterhin – nur eben nicht mehr mit Getöse.
Kryptoindustrie: Gehälter verdreifacht
Ein Thema, das mich persönlich besonders interessiert, ist der neue ‚Pantera-Report‘. Dort wird deutlich: Die Gehälter in der Kryptoindustrie haben sich 2024 verdreifacht. Fast 10 % der befragten Fachkräfte werden direkt in digitalen Assets bezahlt – zwei Drittel davon in USDC.
You can read the full survey here: https://t.co/jmUqK7uleo
— Pantera Capital (@PanteraCapital) August 6, 2025
Das überrascht insofern, als dass USDT eigentlich die höhere Marktliquidität besitzt. Der Grund: Viele Payroll-Anbieter unterstützen USDT nicht, während Circle sich strategisch besser aufgestellt hat – sowohl technisch als auch regulatorisch.
Der Report zeigt außerdem: Klassische Bildungswege verlieren an Relevanz. Was zählt, ist Erfahrung – nicht der Titel. Vor allem junge Ingenieure profitieren von steigenden Gehältern.
Bei Führungskräften verschiebt sich das Bild: Token-Vesting, also langfristige Beteiligungsmodelle, ersetzen zunehmend klassische Boni. Firmenanteile gewinnen an Bedeutung – das bedeutet: Man baut nicht mehr nur Produkte, man wird Teil davon.
Für mich ist klar: Wenn Gehälter, Boni und Verträge auf digitalen Strukturen basieren, dann wird aus Krypto mehr als nur Spekulation. Dann wird es Anwendung – und Zukunft.
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