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Die Kurse sind hoch, die Schwankungen bleiben – aber im Markt liegt eine seltsame Ruhe. Oder sagen wir: eine trügerische Ruhe. Ich habe mir die Entwicklungen genau angesehen und möchte heute über zwei Dinge sprechen, die mich besonders beschäftigen.
Bitcoin: Trump-Deal & Whale-Sale
Manchmal verändert ein politisches Signal mehr als ein ganzes Chartmuster. Genau das passiert gerade mit dem neuen Handelsabkommen zwischen den USA und der EU. Statt der angedrohten 30 % Importzölle auf EU-Waren werden es nun „nur“ 15 %. Gleichzeitig fließen 600 Milliarden Dollar an europäischen Geldern in US-Energie und Rüstung.
Was hat das mit Bitcoin (BTC) zu tun? Mehr, als man denkt. Der Deal wirkt wie ein geopolitisches Beruhigungsmittel. Risiken werden ausgepreist, Investoren schöpfen Vertrauen – und Bitcoin profitiert davon. Zumindest vordergründig.
Denn während sich die Märkte auf die Trump-News fokussieren, fand hinter den Kulissen ein anderes Ereignis statt: 80.000 Bitcoin im Wert von 9 Milliarden Dollar wechselten kurz vor dem Wochenende den Besitzer. Der Verkauf wurde von Galaxy Digital im Auftrag eines Investors durchgeführt, der seit der Satoshi-Ära investiert war.
Und der Markt? Zeigte kaum Reaktion. Für manche ein Zeichen von Reife – für andere ein Identitätsverlust. Scott Melker formulierte es treffend: Bitcoin wird zunehmend von genau den Institutionen vereinnahmt, gegen die es einst antrat.
In Zahlen heißt das:
- Die Realized Market Cap hat erstmals 1 Billion Dollar überschritten.
- Die BTC-Dominanz fällt unter 61 %.
- Altcoins gewinnen weiter Marktanteile.
- Polymarket schätzt die Wahrscheinlichkeit eines BTC-Anstiegs auf 125K bis Monatsende auf nur 24 %.
- Gleichzeitig verdichten sich die Liquiditätszonen zwischen 114K und 120K – das bedeutet: hohes Potenzial für heftige Ausschläge in beide Richtungen.
🔥 BULLISH: Bitcoin’s Realized Cap hits $1T for the first time, showing true investor conviction as it measures actual capital held, not just market cap. pic.twitter.com/CSWQDobu65
— Cointelegraph (@Cointelegraph) July 18, 2025
Krypto: Warum Vertrauen wichtiger ist als Besitz
Ein Blick auf die Nutzerzahlen zeigt ein bekanntes Muster: Krypto ist überall im Gespräch – aber nicht in jedem Portfolio. Nur 14 % der Erwachsenen besitzen laut aktuellen Umfragen Kryptowährungen. Ganze 60 % sagen, dass sie kein Interesse daran haben.
17% of U.S. investors own cryptocurrency, up 11 percentage points since 2021.
New data: https://t.co/WRFGFes3Vn pic.twitter.com/9uZvSo90i1
— Gallup (@Gallup) July 22, 2025
Das Überraschende: Es liegt nicht am Wissen, sondern am Vertrauen. Fast jeder hat schon von Bitcoin oder Ethereum (ETH) gehört. Aber nur ein Drittel gibt an, überhaupt zu verstehen, wie Krypto wirklich funktioniert.
Gleichzeitig zeigen Daten aus den USA: Unter Investoren mit mehr als 10.000 Dollar Anlagevermögen ist der Anteil der Krypto-Besitzer von 2 % (2018) auf 17 % gestiegen. Wer einmal investiert, bleibt meist dabei.
Das ist für mich ein wichtiges Signal: Krypto ist vielleicht noch kein Mainstreamprodukt, aber längst kein Nischenphänomen mehr. Vertrauen wächst – nicht über Nacht, aber spürbar. Und vielleicht ist das langfristig viel bedeutsamer als jeder kurzfristige Preisanstieg.
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