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Was für eine Woche im Kryptomarkt! Während Bitcoin (BTC) aktuell bei satten 113.000 USD notiert und Worldcoin (WLD) eher unauffällig bei 0,92 USD dümpelt, könnten die beiden Coins kaum unterschiedlicher sein – sowohl in ihrer Preisentwicklung als auch in ihrer Wahrnehmung.
Bitcoin & Markt: Euphorie bleibt aus
Die letzten Tage fühlten sich für mich ein bisschen an wie der Gang durch zähen Sand. Noch vor Kurzem herrschte Rekordlaune, als Bitcoin neue Allzeithochs erklomm. Doch dieser Schwung scheint, zumindest vorübergehend, verpufft zu sein.
Gestern Abend fiel der Kurs noch mal kurzzeitig auf 112.000 USD. Die Risikobereitschaft am Markt lässt spürbar nach – das betrifft längst nicht nur Bitcoin, sondern auch Altcoins. Statt der üblichen kleinen Rebounds verzeichnen Coins wie Solana oder DOGE teils zweistellige Verluste.
Das ist für mich ein Zeichen für “schnelles Derisking”, also den Rückzug vieler Trader aus spekulativeren Investments.
Selbst Ether, der im letzten Monat noch um stolze 40 % zugelegt hatte, scheint gerade niemandem so recht aufzufallen. Auch am Handelsverhalten lässt sich das ablesen: Die Binance-Futures meldeten laut CryptoQuant ein Rekordvolumen von 2,55 Billionen USD – das höchste seit Januar. Klar, mehr Volumen bedeutet mehr Bewegung.
📊 LATEST: Binance Futures volume hit $2.55T in July, the highest in 2025 per CryptoQuant. pic.twitter.com/gNbPsKLzrQ
— Cointelegraph (@Cointelegraph) August 5, 2025
Aber es bringt auch mehr Unsicherheit, gerade wenn das Open Interest wie aktuell mit über 79 Milliarden USD so hoch ist. Solche Konstellationen erhöhen die Wahrscheinlichkeit für einen “Leverage-Flush”, also eine Marktbereinigung durch erzwungene Verkäufe, was die Volatilität noch einmal hochschrauben kann.
Ein weiterer nicht zu unterschätzender Belastungsfaktor kommt aus der realen Wirtschaft: Der ISM Services PMI, ein wichtiger US-Indikator für die Stimmung im Dienstleistungssektor, liegt nun schon den dritten Monat in Folge unter den Erwartungen; für Juli knapp mit 50,1. Das ist gerade mal noch über der Schwelle zur Stagnation.
Gleichzeitig steigen die Preise für Dienstleistungen weiter – für mich ein klares Warnsignal für ein stagflationäres Umfeld. In solchen Zeiten haben es Risiko-Assets wie Aktien und insbesondere Krypto meist schwer, denn die Fed hat auf einmal kaum noch Spielraum, die Zinsen zu senken.
Worldcoin: China schlägt Alarm
Und als hätte der Markt gerade nicht schon genug Unsicherheit, kommt jetzt auch noch eine offizielle Warnung aus China.
Das dortige Ministerium für Staatssicherheit (MSS) kritisierte in einem öffentlichen WeChat-Post ausländische Firmen, die über Krypto-Token zur freiwilligen Abgabe biometrischer Daten animieren – ganz offensichtlich zielt das auf Projekte wie Worldcoin ab.
Die Iris-Scan-Kugeln von Worldcoin stehen weltweit in der Kritik. China spricht offen von möglichem Datenabfluss an ausländische Geheimdienste und nennt reale Fälle von Identitätsdiebstahl durch gestohlene biometrische Daten. Das wirkt wie ein weiterer Dämpfer für die ohnehin unter Druck stehende Krypto-Stimmung.
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