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Bitcoin (BTC) hat gestern die magischen 123.000 US-Dollar geküsst – ein neues Allzeithoch! Doch lange hielt die Euphorie nicht: Über Nacht fiel der Kurs auf etwa 117.000 US-Dollar zurück. Was viele als Rückschlag sehen, fühlt sich für mich eher wie ein gesunder Schritt zurück an. Aber fangen wir vorne an.
Bitcoin: Neues ATH & Wachstumsgrenzen
Als ich gestern den Ticker beobachtete, fühlte es sich fast surreal an. 123.000 US-Dollar. Ein historischer Moment. Doch während mein Feed voll war mit Screenshots und Raketen-Emojis, blieb das Google-Trend-Barometer für „Bitcoin“ relativ verhalten. Ein Kontrast, der viel sagt.
Laut Bitfinex-Analysten sind es vor allem kleinere Wallets – also Privatinvestoren mit unter 100 BTC –, die kontinuierlich akkumulieren. Und zwar schneller, als neue Coins durch Mining entstehen. Diese Käufer sind nicht auf schnelle Gewinne aus. Sie kaufen strategisch – preistaub, wie man so schön sagt.
Besonders spannend finde ich die Daten zu den sogenannten Long-Term Holders. Der durchschnittliche Buchgewinn dieser Gruppe liegt bei über 350 %, und trotzdem verkaufen sie kaum. Kein FOMO also, sondern echte Überzeugung. Jeff Dorman und andere Analysten sprechen sogar von einer „reiferen Rallye“, die nicht von Gier, sondern von Fundamentaldaten getragen wird.
Ein Blick nach China zeigt ein Wirtschaftswachstum von 5,2 %, aber schwache Konsumnachfrage. In der Vergangenheit hat die Zentralbank in solchen Phasen oft zu geldpolitischen Lockerungen gegriffen – und das war häufig auch ein Treiber für Bitcoin. Ob ein neuer Stimulus kommt? Möglich. Und wenn ja, dürfte davon auch BTC profitieren.
Stablecoins: USA reguliert, Europa warnt
Während Bitcoin neue Höhen erklimmt, wird auf regulatorischer Ebene gerade Geschichte geschrieben. In den USA läuft aktuell die sogenannte Crypto Week im Kongress – und dabei geht es auch um Stablecoins.
Mit dem „GENIUS Act“ sollen klare Regeln geschaffen werden: Reservepflichten, unabhängige Audits, Verbraucherschutz – kurz: Stablecoins sollen reguliert, aber nicht behindert werden. Das Ziel ist klar: den Dollar als digitale Leitwährung global durchzusetzen – auch in Regionen, in denen US-Banken keine Präsenz haben.
Stablecoins sind also längst kein technisches Beiwerk mehr, sondern geopolitisches Werkzeug. Die USA positionieren sich damit strategisch gegen den digitalen Yuan und andere BRICS-Initiativen.
Und Europa?
Dort sieht man das mit wachsender Sorge. Die Bank of England warnt vor systemischen Risiken. Notenbankchef Andrew Bailey will lieber Bankeinlagen tokenisieren, statt private Stablecoins zu fördern. Frankreich und Deutschland schlagen in dieselbe Kerbe. Ihr Hauptargument: Der digitale Dollar via Stablecoin schwächt die internationale Rolle des Euro.
Bitcoin hat ein neues Allzeithoch erreicht, aber die große Euphorie blieb (noch) aus. Für mich ist das ein gutes Zeichen. Es zeigt: Der Markt reift. Währenddessen formt sich im Hintergrund ein geopolitischer Machtkampf um Stablecoins – und der wird den Kryptomarkt langfristig mindestens genauso prägen wie der nächste BTC-Bullrun.
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