Stephanie Morgenroth Stephanie Morgenroth
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Bitcoin pausiert, Europa plant, Hacker schlagen zu

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Kolumnen
Bitcoin bei 116K – Fed-Cut und Stablecoins im Fokus

Foto: AdolescentChat/Shutterstock

Während draußen die Sonne gnadenlos vom Himmel brennt, bleibt es auch im Krypto-Sektor heiß – allerdings eher kontrolliert. Der Markt wirkt stabilisiert, aber unter der Oberfläche brodelt es. Drei Entwicklungen prägen die erste Juliwoche 2025: Bitcoin (BTC) gönnt sich nach dem Rekordmonat Juni eine Atempause, die Europäische Zentralbank macht ernst mit Distributed-Ledger-Technologie, und neue Zahlen zu Hacks rufen einmal mehr das Thema Sicherheit auf den Plan.

Warum Gold Rekorde bricht, während Bitcoin zurückbleibt
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Bitcoin: Konsolidierung nach dem Höhenflug

Am 2. Juli 2025 notiert Bitcoin bei rund 106.000 US-Dollar – ein Rückgang gegenüber dem Juni-Höchststand von 107.200 Dollar, aber keineswegs ein Grund zur Sorge. Der Markt befindet sich in einer natürlichen Konsolidierungsphase nach dem Rekordmonat, in dem Anleger verstärkt Gewinne mitgenommen haben. Hinzu kommt die schwache Performance der US-Tech-Werte: Tesla verlor allein am Dienstag über fünf Prozent, Nvidia folgte im Minus.

Dämpfend wirkt zudem die zurückhaltende Geldpolitik. Fed-Chef Jerome Powell betonte auf einem EZB-Event, man werde bei Zinssenkungen weiter geduldig bleiben. Eine Lockerung im Juli sei nicht ausgeschlossen, aber konkrete Hinweise fehlen. Trotz dieser Unsicherheit bleibt das Sentiment solide: Der Fear & Greed Index bewegt sich im neutralen Bereich – ein Zeichen für Stabilität in der Anlegerstimmung.

Auch von Mining-Gigant Marathon Digital Holdings (MARA) kommen gemischte Signale. Das Unternehmen produzierte im Juni rund 25 % weniger BTC als im Mai – wetterbedingte Stromausfälle und veraltete Maschinen sind die Ursache. Dennoch nähert sich MARA mit über 49.900 gehaltenen Bitcoin der symbolischen Marke von 50.000 – ein klares Zeichen dafür, dass im Hintergrund weiter strategisch akkumuliert wird.

Europa: DLT als digitale Zukunft der EZB

Ein bedeutender Impuls kommt aus Europa: Die Europäische Zentralbank kündigte an, Transaktionen künftig direkt in Zentralbankgeld über Distributed-Ledger-Technologie (DLT) abzuwickeln. Im Zentrum stehen zwei Projekte:

  • „Pontes“, das bereits 2026 in eine Pilotphase starten soll, verbindet DLT-Plattformen mit dem TARGET-Zahlungssystem der EZB.
  • „Appia“ verfolgt eine langfristige Vision eines global interoperablen, sicheren Finanzökosystems auf DLT-Basis.

Die EZB setzt damit ein starkes Zeichen: Innovation ist gewünscht, jedoch nicht auf Kosten von Sicherheit und Effizienz. Obwohl sich die Initiativen noch in der Testphase befinden, entsteht ein regulatorisches Signal an Banken, Tech-Anbieter und Krypto-Unternehmen gleichermaßen: DLT wird ernst genommen – aber in einem strukturierten und überwachten Rahmen.

Der wahre Krypto-Zyklus hat begonnen
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Krypto-Sicherheit: 2,47 Milliarden $ Verlust im ersten Halbjahr

Sicherheit bleibt das große Reizthema der Branche. Laut dem neuen „Hack3d“-Report von @CertiK belaufen sich die Verluste durch Hacks im ersten Halbjahr 2025 auf über 2,47 Milliarden US-Dollar – damit wurde das Gesamtvolumen des Vorjahres bereits übertroffen.

Zwei Vorfälle dominieren die Bilanz:

  • Der Bybit-Hack mit geschätzten 1,4 Milliarden Dollar Schaden
  • Die Cetus-Protokoll-Exploitation mit rund 225 Millionen Dollar Verlust

Besonders problematisch: Wallet-Kompromittierungen durch Phishing und unsichere Schlüsselverwaltung machten über 1,7 Milliarden Dollar der Verluste aus. Immerhin ging das Schadensvolumen im zweiten Quartal gegenüber Q1 deutlich zurück – ein Hoffnungsschimmer, der zeigt, dass Sicherheitsinitiativen erste Wirkung zeigen könnten.

Hitzewelle mit Tiefgang

Der Juli beginnt mit wichtigen Signalen:

  • Bitcoin zeigt Stabilität trotz Rücksetzern
  • Europa forciert die Blockchain-Infrastruktur im Finanzwesen
  • Und die Sicherheitslage macht deutlich, wie wichtig robuste Schutzmaßnahmen geworden sind

Es ist ein Moment der Klarheit – und ein Aufruf zur Verantwortung. Die Märkte mögen abgekühlt erscheinen, doch unter der Oberfläche wird weiter gebaut, geplant und optimiert. Wer heute genau hinsieht, erkennt: Die Krypto-Zukunft wird nicht nur gehandelt – sie wird gestaltet.

Willst du mehr über dieses und ähnliche Themen erfahren? Dann schau gern auf meinem YouTube-Kanal vorbei. Dort findest du einfache, verständliche Erklärungen rund um Bitcoin, Kryptowährungen und die Welt der digitalen Finanzen.

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Über den Autor:
Stephanie Morgenroth

Dr. Stephanie Morgenroth ist seit Juli 2024 Autorin bei Crypto Insiders. Ursprünglich absolvierte sie ein Medizinstudium und promovierte in diesem Fachbereich. Während ihrer Tätigkeit als Therapeutin entdeckte sie ihre Leidenschaft für das Vermitteln von Wissen. 2020 stieß sie auf Kryptowährungen und Blockchain-Technologie und gründete 2021 den YouTube-Kanal „MissCrypto“, um ihr Wissen zu teilen. Ihre Expertise liegt in den Bereichen Kryptowährungen, Blockchain, Finanzen und Web3. Stephanie ist regelmäßige Sprecherin auf Konferenzen und eine gefragte Ansprechpartnerin für deutsche Medien.

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