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Der gestrige Nachmittag war ein Paradebeispiel für die Dynamik im Kryptomarkt. Als jemand, der seit Jahren täglich die Charts verfolgt, kann ich nur sagen: Solche Bewegungen erlebt man nicht oft – und wenn doch, dann haben sie fast immer einen tieferen Hintergrund.
Bitcoin: Der abrupte Anstieg und was dahintersteckt
Gegen späten Dienstag Nachmittag schoss Bitcoin (BTC) plötzlich auf 94.000 Dollar hoch. Innerhalb weniger Minuten. Ich saß selbst gerade am Rechner und konnte kaum glauben, wie schnell das Orderbuch durchgekauft wurde.
Doch genau da lag auch schon das erste Warnsignal: dünne Orderbücher, wenig Widerstand und kaum Anschlusskäufe. Und so kam, was kommen musste – eine schnelle Rückkehr auf 92.000 Dollar.
War das eine gezielte Aktion großer Marktteilnehmer? Möglich. Viele in meiner Community sprechen von einer bewusst erzeugten Rallye, um Liquidität abzugreifen.
Andere wiederum sehen darin einen Befreiungsschlag nach Wochen schwacher Aktivität. Ich selbst neige eher zur zweiten Sichtweise – aber mit Vorsicht.
ETF-Zuflüsse, CVD & RSI – der Markt ist noch nicht überzeugt
Trotz dieses bullischen Moments sehen die Daten unter der Oberfläche weiterhin schwach aus. Die ETF-Zuflüsse sind zwar erstmals seit Wochen leicht positiv, doch der gesamte Kapitalfluss im Bitcoin-Netzwerk bleibt am unteren Ende des Zyklus.

Der kumulierte Volumen-Delta (CVD) ist klar negativ, was bedeutet: Verkäufe dominieren weiterhin. Die aktiven Adressen verharren auf Tiefständen – auch das kein bullisches Signal.
Und der RSI? Der hat sich zwar erholt, aber befindet sich jetzt eher in einer neutralen Zone. Für mich ein Zeichen, dass wir nicht in einem echten Trendmomentum sind, sondern in einer Phase der Unsicherheit.
Zinssenkung voraus? Der Markt ist vorbereitet – aber…
Heute entscheidet die US-Notenbank über den Leitzins. Laut CME FedWatch Tool gehen etwa 90 % der Marktteilnehmer von einer Zinssenkung aus.
Was aber oft übersehen wird, wenn eine Erwartung bereits eingepreist ist, reagieren Märkte nicht auf das Ereignis selbst, sondern auf die Kommunikation drumherum.
Für mich heißt das, die anschließende Pressekonferenz mit Jerome Powell wird entscheidend. Sollte er nur andeuten, dass die zukünftigen Schritte vorsichtiger ausfallen, könnte das Risikoaversion auslösen.
Klingt er hingegen optimistisch, sehe ich gute Chancen, dass Bitcoin endlich den engen Korridor zwischen 86.000 und 94.000 Dollar sprengt.
Trump, die Fed und ein kurioses Krypto-Spiel
Abseits der Zinsfantasie sorgt Donald Trump erneut für Schlagzeilen – diesmal gleich doppelt. Zum einen geht es um die Neubesetzung des Fed-Vorsitzes. Der Favorit: Kevin Hassett. Doch auch andere Kandidaten wie Kevin Warsh oder Christopher Waller sind im Rennen.
Ich sehe darin ein echtes Risiko für die Märkte. Neue Führung bedeutet potenziell neue geldpolitische Haltung – und damit neue Volatilität. Zum anderen überrascht ein neues Projekt namens Trump Billionaires Club, das Trumps Namen über ein Lizenzabkommen nutzt.

Es handelt sich um ein Mobile Game mit NFT-Elementen und einer internen Währung: Trump Coin. Laut Disclaimer ist Trump selbst nicht direkt beteiligt – aber die Schlagzeilen machen trotzdem Eindruck.
Es war ein wilder Tag – mit einem Bitcoin-Anstieg, der ebenso schnell kam wie ging. Doch der eigentliche Test steht noch bevor: die heutige Fed-Entscheidung. Ich bleibe jedenfalls wachsam und halte meine Positionen flexibel. Morgen sehen wir klarer.
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