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Bitcoin (BTC) hat gestern ein neues All-Time-High erreicht – über 126.000 US-Dollar – und notiert aktuell bei rund 124.000 Dollar. Auch Ethereum (ETH) zeigt sich stark mit 4.700 Dollar.
Ich muss ehrlich sagen: Selbst nach vielen Jahren im Kryptomarkt fühlt sich so eine Phase immer wieder besonders an. Der Markt pulsiert, die Stimmung ist euphorisch – und doch bleibt die Frage: Wie nachhaltig ist dieser Trend?
Bitcoin: Rekorde, Zuflüsse und ein perfekter Sturm
Was wir derzeit erleben, ist fast schon ein Paradebeispiel für einen „perfekten Sturm“. Der Dollar schwächelt, die USA stecken im anhaltenden Shutdown, und gleichzeitig strömt Rekordkapital in die Spot-ETFs.
Laut CoinShares flossen allein in der vergangenen Woche 5,95 Milliarden Dollar in Krypto-ETPs – so viel wie nie zuvor. Davon gingen 3,6 Milliarden Dollar direkt in Bitcoin.
Besonders beeindruckend: BlackRocks IBIT steht mit 97,8 Milliarden Dollar verwaltetem Vermögen kurz davor, den 100-Milliarden-Meilenstein zu erreichen – schneller als jedes ETF in der Geschichte.
Auf den Derivatemärkten zeigen sich ambitionierte Ziele: Bei Deribit sehen Trader kurzfristig 128.000 bis 130.000 Dollar als realistisch. Analysten wie Péquignot verweisen auf eine explosive Mischung aus ETF-Zuflüssen, sinkendem Angebot und dem wachsenden Wunsch vieler Investoren, sich gegen Währungsschwäche abzusichern.
Ein Blick auf die On-Chain-Daten bestätigt das: Nur noch rund 2,5 Millionen BTC liegen auf Börsen – der niedrigste Wert seit sechs Jahren. Gleichzeitig verzeichnet Bitcoin auch in Euro und Schweizer Franken neue Allzeithochs.
Und selbst die Makrolage spielt mit: Der Goldpreis kratzt an der 4.000-Dollar-Marke, was die Flucht in knappe, inflationsresistente Werte weiter befeuert.
In Washington wiederum gewinnt die Diskussion um eine strategische Bitcoin-Reserve an Fahrt. Senatorin Cynthia Lummis deutete bereits an, dass eine erste Finanzierung bald starten könnte.
This is a fabulous articulation of why the SBR and passing the BITCOIN Act makes so much sense.
Legislating is a slog and we continue to work toward passage but, thanks to President Trump, the acquisition of funds for an SBR can start anytime. ⤵️ https://t.co/gUkeZBPQr4
— Cynthia Lummis 🦬 (@CynthiaMLummis) October 6, 2025
Entscheidend wird die Fed-Sitzung am 29. Oktober, bei der die Märkte aktuell einen Zinsschnitt um 25 Basispunkte einpreisen.
Fehlen aktuelle Arbeitsmarktdaten, könnte das jedoch kurzfristig für Volatilität sorgen – ohne den übergeordneten Aufwärtstrend zu gefährden.
Stablecoins: Digitale Dollar fluten die Schwellenländer
Während Bitcoin die Schlagzeilen dominiert, verändert sich im Hintergrund etwas Grundlegendes: Stablecoins werden zu einem echten Makro-Thema.
Laut einer Studie von Standard Chartered könnten bis 2028 über 1 Billion Dollar aus Banken in Schwellenländern in Stablecoins abfließen. Der Grund liegt auf der Hand: Digitale Dollar-Konten bieten Zugang zu Stabilität – ganz ohne lokale Bankenrisiken.
Schon heute befindet sich etwa zwei Drittel aller Stablecoin-Bestände in diesen Märkten. In Ländern wie Venezuela, Argentinien oder Brasilien, wo Inflation und Währungsabwertung den Alltag bestimmen, sind USDT und USDC längst Teil des täglichen Zahlungsverkehrs.
In manchen Regionen machen Stablecoins über 60 % aller Krypto-Transaktionen aus.
Damit verändert sich nicht nur, wie Menschen bezahlen, sondern auch wo Kapital künftig fließt. Immer mehr Geld bewegt sich über Krypto-Netzwerke – und immer weniger über das traditionelle Bankensystem.
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