Foto: noamgalai/Shutterstock
„Wir müssen Trump stoppen, bevor wir weitere Schritte bei der Kryptogesetzgebung unternehmen“, erklärte die US-Kongressabgeordnete Maxine Waters kürzlich während einer Anhörung in Washington. Die Demokratin ruft ihre Parteikolleginnen und -kollegen dazu auf, Trumps Einfluss auf den Kryptomarkt entschieden entgegenzutreten – mit wachsender Unterstützung innerhalb ihrer Partei.
Stablecoin-Gesetz unter Beschuss durch Demokraten
In den letzten Wochen erhielt der „GENIUS Act“, ein Gesetzesentwurf zur Regulierung von Stablecoins, zunächst breite parteiübergreifende Unterstützung. Ziel des Gesetzes ist es, die Emission und Überwachung von Stablecoins wie Tether und USD Coin strenger zu regeln und so mehr Vertrauen bei institutionellen Investoren zu schaffen.
Ein politischer Berater sprach von einem möglichen „Meilenstein für die Branche“. Doch inzwischen bröckelt die Unterstützung – besonders seit klar wird, dass Präsident Trump politisches Kapital aus dem wachsenden Kryptomarkt schlagen könnte.
Kritik an Interessenskonflikten – Trumps Familie im Fokus
Die Hauptkritik der Demokraten: Die Verflechtung der Trump-Familie mit Krypto-Firmen. Insbesondere die Nähe zum DeFi-Projekt World Liberty Financial (WLFI) und dessen Stablecoin USD1 sorgt für Empörung. WLFI wird unter anderem von Trumps Söhnen Donald Jr. und Eric unterstützt. Kürzlich wurde bekannt, dass USD1 Teil eines Deals über zwei Milliarden US-Dollar mit einem Fonds aus Abu Dhabi ist, der Investitionen in Binance tätigt.
Aus Sicht der Demokraten schafft dies einen massiven Interessenkonflikt. Sollte der GENIUS Act verabschiedet werden, könnte WLFI enorm profitieren – und damit auch Trumps Familie. Dies ist für viele demokratische Abgeordnete ein inakzeptabler Zustand.
Maxine Waters: „Krypto-Gesetz macht Trump zum König der Branche“
In einer emotionalen Rede warf Maxine Waters dem Kongress vor, Trump zur „Krypto-König“ zu machen. Sie warnte davor, dass die Gesetzgebung ihm ermögliche, Stablecoins politisch zu dominieren und daraus direkten finanziellen Nutzen zu ziehen. Waters fordert deshalb die Blockade des Gesetzes, solange keine klaren Regelungen gegen Geldwäsche und für nationale Sicherheit enthalten sind.
Trump weist Vorwürfe zurück
Präsident Trump hat auf die Vorwürfe reagiert und jegliche persönliche Bereicherung durch Kryptowährungen bestritten. Im Interview mit Meet The Press sagte er:
„Ich verdiene daran gar nichts. Ich mache das, weil ich daran glaube. Wenn wir das nicht tun, dann macht es China. Krypto ist neu, modern und wichtig.“
Der Ausgang ist offen: In der US-Senat benötigt der GENIUS Act 60 Stimmen zur Verabschiedung – ob diese angesichts des Widerstands noch zusammenkommen, ist fraglich. Die Auseinandersetzung zeigt erneut, wie sehr Krypto mittlerweile zum politischen Zankapfel geworden ist – mit Stablecoins als neuem Brennpunkt der Debatte.