Gino Presti Gino Presti
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Giga-Probleme in Japan mit desaströsen Folgen für Bitcoin?

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Japanisches börsennotiertes Unternehmen investiert Millionen in Bitcoin

Foto: Shutterstock/Stockbym

Japan lässt die Zinsen vorsichtig steigen, aber nicht, weil das Land plötzlich mit starkem Wachstum oder hartnäckiger Inflation rechnet. Im Gegenteil. Die japanische Zentralbank versucht sich auf das vorzubereiten, was danach kommt: einen neuen weltweiten wirtschaftlichen Abschwung, in dem Deflation erneut auftauchen kann. Wie genau verhält es sich damit? Und welche Auswirkungen hat dies auf den Bitcoin-Kurs?

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Jahre des Stillstands und extreme Politik

Jahrzehntelang kämpfte Japan mit einem einzigartigen Problem: anhaltender Deflation. Preise fielen oder blieben stehen, Löhne wuchsen kaum und Verbraucher hielten ihr Geld zurück. Nicht weil sie arm waren, sondern weil morgen oft günstiger schien als heute. Das bremste Investitionen, Ausgaben und Wirtschaftswachstum.

Der Anleihenmarkt zeigte das bereits früh. Zinsen auf japanische Staatsanleihen mit Laufzeiten von zehn, zwanzig oder sogar vierzig Jahren sanken jahrelang Richtung null. Das war kein Zufall oder Marktpanik, sondern die Folge extremer Politik der japanischen Zentralbank (BoJ). Diese kaufte massiv Staatsanleihen auf und hielt die Zinsen künstlich niedrig, um die Wirtschaft zu stimulieren und Deflation zu bekämpfen.

Der Kern des Problems: Verhalten

Für Japan ging es nie nur um Preise. Deflation ist vor allem ein Verhaltensproblem. Unternehmen investieren weniger, wenn sie kein Wachstum erwarten. Arbeitnehmer erhalten keine Lohnerhöhung, wenn die Nachfrage unsicher bleibt. Haushalte sparen lieber, als dass sie ausgeben.

Das Ziel der Politik war daher nicht einfach „höhere Inflation“, sondern das Durchbrechen der Vorstellung, dass die Zukunft immer schwächer sein würde als die Gegenwart.

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Warum steigen die Zinsen jetzt?

Seit etwa 2023 hat sich etwas verändert. Zinsen in Japan steigen langsam, vor allem am langen Ende des Marktes. Der Zins auf zehnjährige Staatsanleihen liegt inzwischen bei rund 2 Prozent, bei zwanzig Jahren bei rund 3 Prozent und bei vierzig Jahren sogar noch höher. Für Japan ist das ein deutlicher Bruch mit der Vergangenheit.

Das bedeutet nicht, dass Japan plötzlich optimistisch ist. Es bedeutet, dass die Zentralbank erkennt, dass Zinsen ewig zu unterdrücken auch Risiken birgt. Wenn die Zentralbank den gesamten Markt übernimmt, verschwindet Preisinformation, gerät das Finanzsystem in Schieflage und verliert die Politik an Glaubwürdigkeit.

Indem sie Zinsen kontrolliert steigen lässt, versucht Japan zu normalisieren, ohne die Kontrolle zu verlieren.

Vorausblick auf die nächste Krise

Warum ist das wichtig? Weil Japan weiß, was bei einem weltweiten Abschwung passiert. In einem solchen Szenario fallen Zinsen von selbst wieder, Anleger suchen sichere Häfen und der japanische Yen wird stärker. Und genau das ist gefährlich für Japan.

Ein starker Yen macht Exporte teurer und begünstigt Preisrückgänge. Das kann die alte deflationäre Spirale erneut in Gang setzen: niedrigere Preise, schwächere Löhne, weniger Ausgaben.

Deshalb will Japan jetzt politischen Spielraum aufbauen. Wenn Zinsen nicht mehr bei null stehen, kann die Zentralbank sie später wieder senken. Wenn die Bilanz nicht endlos wächst, kann diese erneut eingesetzt werden. Vollständiger Stillstand lässt keinen Ausweg mehr zu.

Was diese Bewegung eigentlich aussagt

Die steigenden Zinsen sind kein Zeichen von Stärke, sondern von Vorbereitung. Japan weiß wie kein anderes Land, dass Deflation nie wirklich verschwindet. Sie lauert und kehrt zurück, sobald sich die Umstände verschlechtern.

Indem es jetzt vorsichtig loslässt, versucht Japan etwas zu gewinnen, was es jahrelang nicht hatte: Flexibilität. Nicht um heute zu feiern, sondern um morgen reagieren zu können.

In diesem Sinne erzählt der japanische Anleihenmarkt keine optimistische Geschichte, sondern eine äußerst realistische Geschichte. Japan erwartet keine goldenen Jahre. Es erwartet einen nächsten Zyklus und will diesmal nicht machtlos am Seitenrand stehen.

Für Bitcoin sind diese steigenden Zinsen eine große Gefahr, weil das ein Ende des Yen Carry Trade bedeuten kann. Das ist der Trade, bei dem Händler günstig Geld in Japan leihen und dieses anschließend in amerikanische Assets und Dinge wie Bitcoin investieren.

Sollten die Zinsen in Japan weiter steigen, kommt ein Punkt, an dem dieses Kapital zurückfließt und es nicht mehr rentabel ist, den Yen Carry Trade durchzuführen. Für Bitcoin ist zu hoffen, dass es nicht so weit kommt.

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Über den Autor:
Gino Presti

Gino Presti ist seit März 2024 bei Crypto Insiders. Seit 2017 ist er aktiv im Kryptowährungshandel und hat sich ein umfangreiches Wissen über den Kryptomarkt angeeignet. Ginos fundiertes Verständnis und seine Begeisterung für Kryptowährungen motivieren ihn, aktuelle Trends und Entwicklungen kontinuierlich zu verfolgen und sein Wissen mit einem breiteren internationalen Publikum zu teilen.

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