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Die britische Großbank Standard Chartered ist überzeugt, dass Bitcoin (BTC) noch vor dem 1. Oktober über der Marke von 135.000 US-Dollar stehen wird. Nach einigen ruhigen Monaten, in denen der Bitcoin-Kurs seitwärts lief und kaum über 110.000 US-Dollar hinauskam, ist diese Prognose der britischen Bank gewagt. Solche Vorhersagen könnten manchen Anlegern wieder Hoffnung auf weitere Anstiege geben.
Seit zweitausendzwölf folgt der Kurs meist demselben Rhythmus: Nach jedem Halving gibt es einen schnellen Anstieg, dem etwa anderthalb Jahre später eine Korrektur folgt. Das wird als typische Halving-Zyklus bezeichnet. Kendrick meint jedoch, dass dieses Muster durchbrochen wurde. Er erklärt dazu: „Aufgrund der gestiegenen Investorenströme glauben wir, dass Bitcoin weiter fortgeschritten ist als bei der bisherigen Dynamik, bei der die Preise achtzehn Monate nach einem Halving-Zyklus sanken.“
Börsenfonds und Unternehmen sind Antrieb hinter Bitcoin
Das Jahr zweitausendfünfundzwanzig wird sich daher grundlegend von den Vorjahren unterscheiden. Laut der Bank sind inzwischen zwei neue entscheidende Faktoren hinzugekommen: die Rekordzuflüsse in Spot-Exchange-Traded-Funds und die massiven Käufe durch Unternehmen. Derzeit gibt es weltweit mehr als 250 börsennotierte Unternehmen, die Bitcoin als strategisches Asset in die Bilanz aufnehmen. Im ersten Quartal haben diese beiden Gruppen gemeinsam fast 250.000 Bitcoin gekauft, so Standard Chartered.
Ein bekanntes Beispiel für ein solches Bitcoin-Unternehmen ist Strategy (das ehemalige MicroStrategy). Das Softwareunternehmen erwarb Ende Juni weitere 4.980 Bitcoin für mehr als 530 Millionen US-Dollar und hält inzwischen fast 600.000 Bitcoins. Das entspricht mehr als drei Prozent aller Bitcoins, die jemals existieren werden.
Im Bericht „Digital Assets“ weist die Bank außerdem darauf hin, dass es im September oder Oktober mit dem Preis noch einmal spannend werden könnte. Diese Warnung folgt auf den überraschenden Abfluss von 342 Millionen US-Dollar aus den amerikanischen Spot-Bitcoin-Exchange-Traded-Funds Anfang Juli. Dies war eine außergewöhnliche Situation, da zuvor fünfzehn Tage in Folge positive Mittelzuflüsse verzeichnet wurden. Dennoch bleibt der Gesamtzufluss seit dem Start im Januar stark.
Vierjahreszyklus bei Bitcoin endgültig vorbei?
Es war auf dem Bitcoin-Markt schon immer schwierig, den Kurs vorherzusagen. Das ist auch jetzt nicht anders – selbst eine Großbank wie Standard Chartered kann keine Garantie geben. Im Moment stellt sich vor allem die Frage, ob der Vierjahres-Halving-Zyklus weiterhin gilt und in einigen Monaten ein Bärenmarkt einsetzt. Oder ob das Sentiment diesmal anders ist, weil so viele große Player weiterhin Bitcoin kaufen. Das wird sich in der kommenden Zeit zeigen.