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Der Freitag beginnt wie eine perfekt aufgelegte Schallplatte – ruhig, kontrolliert, mit einem feinen Groove. Doch unter der Oberfläche spürt man diese Vibrationen. Ihr kennt das Gefühl: Etwas liegt in der Luft. Und genau so fühlt es sich heute an, wenn ich auf die Kryptomärkte schaue. Bitcoin (BTC) hält sich hartnäckig über der Marke von 107.000 Dollar. Aber dieses letzte Juni-Wochenende hat das Potenzial, richtig spannend zu werden.
Bitcoin: Allzeithoch oder Entladung?
Heute ist Optionsverfallstag – und zwar kein kleiner. Es laufen Bitcoin-Optionen im Wert von 15 Milliarden US-Dollar aus. Fast 140.000 Kontrakte. Allein das macht diesen Freitag zum vielleicht spannendsten Tag des Quartals. Das „Max Pain“-Level liegt bei 102.000 Dollar. Das ist der Punkt, an dem die meisten Trader verlieren würden.
Trotzdem: Der Markt bleibt cool. Keine Panik, kein Übergewicht bei Calls oder Puts. Selbst die implizite Volatilität fällt. Das ist schon bezeichnend.
Und es zeigt mir: Bitcoin wird zunehmend als Absicherungsinstrument gesehen. Nicht mehr das reine Zock-Instrument, das es früher mal war. Auch Sygnum, eine der bekanntesten Krypto-Banken Europas, mahnt zwar vor einem möglichen „Double Top“, also einem technischen Warnsignal. Aber sie sagen auch: Ein Crash wie 2022 sei unwahrscheinlich. Der Grund? Die Institutionellen.
Auch vom US-Aktienmarkt kommen positive Signale: Die Futures auf S&P 500 und Nasdaq klettern auf neue Höchststände. Analysten sprechen von Entspannung bei Zinserwartungen, geopolitischen Risiken und stabilen Aktienkursen. Das alles könnte Bitcoin den Weg über 109.000 Dollar ebnen. Aber: Mehrfach ist BTC diese Woche an der 108K-Marke gescheitert. Das Momentum ist da, aber gedeckelt.
XRP: SEC-Prozess und klare Kante der Richterin
Ripple gegen SEC – das Drama geht weiter. Richterin Analisa Torres hat den gemeinsamen Antrag von Ripple und der SEC abgelehnt. Kein Deal, keine reduzierte Strafe, kein aufgehobenes Verkaufsverbot. Sie macht deutlich: Die Justiz ist kein Erfüllungsgehilfe für Deals, sondern hütet die öffentliche Ordnung.
Was das heißt? Für uns als Privatanleger bleibt alles wie gehabt: XRP kann weiter frei gehandelt werden. Aber Ripple darf in den USA keine XRP direkt an Institutionelle verkaufen. Das betrifft also nur den Primärmarkt. Und auf geplante ETFs hat das vermutlich keine großen Auswirkungen, bremst aber etwas.
Ich finde, der Fall zeigt vor allem eins: Krypto wird in den USA zur Sache der Gerichte. Das ist unbequem, aber vielleicht auch ein notwendiger Schritt Richtung Klarheit.
KI-Sektor: Die neuen Stars heißen dApps
Und jetzt zu einem meiner Lieblingsthemen: KI im Web3. Laut DappRadar hat sich die Nutzung von AI-dApps seit Jahresbeginn fast verdoppelt! Täglich interagieren 4,5 Millionen Wallets mit KI-Anwendungen auf der Blockchain – von DeFi-Assistenten über Social Bots bis zu Gaming-Begleitern.
These are the top chains by average daily users on AI-related dapps in 2025 so far 📊@matchain_io leads with nearly 1.9M, followed by opBNB, @SkaleNetwork, and others.
As AI agents niche grow, these chains could become key infrastructure layers for them 👀 pic.twitter.com/e4J4YxdyZn— DappRadar (@DappRadar) June 26, 2025
Der Marktanteil von AI im Web3 ist von 9 auf 19 Prozent gestiegen – fast auf Augenhöhe mit dem Gaming-Sektor. Das ist ein echter Strukturwandel. KI-Agenten übernehmen Routinen, machen Prozesse smarter und schaffen eine neue Ebene der Interaktion im Netz.
Auch beim Funding geht die Post ab: 1,39 Milliarden Dollar sind dieses Jahr schon in AI-Projekte geflossen – mehr als im ganzen letzten Jahr. Vor allem Europa und Asien treiben das Thema voran.
Klar, nicht jeder Token in dem Bereich hält, was er verspricht. Aber die Richtung ist klar: KI wird das neue Interface im Web3.
In diesem Sinne: Rutscht gut ins Wochenende! Montag bin ich wieder für euch da. Und denkt immer dran: Krypto ist kein Sprint, sondern ein Marathon. Aber was wir gerade erleben, ist richtungsweisend.
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