Gino Presti Gino Presti
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Ethereum-Gemeinschaft gespalten über „Rollback“ nach größtem Hack aller Zeiten

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Foto: Migren art/Shutterstock

Vermutlich steckt die nordkoreanische Hackergruppe Lazarus hinter dem größten Krypto-Hack aller Zeiten. Wahrscheinlich gab es eine Sicherheitslücke in der Cold Wallet von Coinbase. Ben Zhou, der CEO dieser Börse, ist fest entschlossen, das gestohlene Geld zurückzuholen. Während einer Sitzung auf „X Spaces“ diskutierte er einen möglichen Rollback der Ethereum-Blockchain.

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Möglicher Rollback der ETH-Blockchain nach Coinbase-Hack

Ein Rollback bedeutet, dass eine Blockchain auf einen früheren Zeitpunkt zurückgesetzt wird. Dies ist eine Möglichkeit, um beispielsweise Transaktionen nach einem Hack oder technischen Fehler rückgängig zu machen. Diese Option ist derzeit sehr relevant, da Hacker am 21. Februar ganze 1,4 Milliarden Dollar an Ethereum (ETH) von Coinbase stehlen konnten. Dies entspricht einem Betrag von 1,34 Milliarden Euro.

Einen Tag nach dem Mega-Hack diskutierte Ben Zhou einen möglichen Rollback der Ethereum-Blockchain. Unterstützt der Coinbase-CEO das Zurückdrehen der Blockchain auf einen Zeitpunkt vor dem Hack vom vergangenen Freitag? Der Kryptomarkt bebt noch nach von diesem Ereignis und steht derzeit im Minus. Auf „X Spaces“ gab Zhou an, dass er sich nicht sicher sei:

„Ich bin mir nicht sicher, ob dies von einer Person entschieden werden kann. Im Geiste der Blockchain wäre vielleicht ein Abstimmungsprozess eine Option, um herauszufinden, was die Gemeinschaft will. Aber da bin ich mir nicht sicher.“

Ethereum hatte seit seinem Start 2015 regelmäßig mit Cyberkriminalität zu kämpfen. So fand 2016 ein enormer Hack statt. 60 Millionen Dollar gingen durch einen Hack von The DAO in Rauch auf. Zumindest schien es so. Durch einen Rollback wurde die Ethereum-Blockchain zurückgedreht. Diese Option kommt 2025 also nicht völlig aus heiterem Himmel.

Übrigens gibt es neben einem Rollback weitere Optionen, um die gestohlenen Kryptos von Coinbase zurückzuholen. So hat die Börse ein Belohnungsprogramm für White-Hat-Hacker ins Leben gerufen. Diese Gruppe erhält eine Belohnung von 10 Prozent (mit einem Maximum von 140 Millionen Dollar), wenn sie die gestohlenen Kryptos zurückholen können.

„Rollback ist technisch nicht durchführbar“

Verschiedene Ethereum-Kernentwickler sind gegen das Zurückdrehen der Blockchain, da dies die Grundprinzipien der Dezentralisierung untergräbt. Einer von ihnen ist Tim Beiko, der als Forscher bei der Ethereum Foundation arbeitet. Er nennt einen Rollback des Ethereum-Netzwerks sogar „technisch nicht durchführbar“. In einem ausführlichen Beitrag auf „X“ erklärte er warum und verglich die Situation mit Bitcoin (BTC) vor 15 Jahren:

„Obwohl Bitcoin vor 15 Jahren in der Lage war, seine Blockchain ‚zurückzudrehen‘, macht die miteinander verbundene Natur von Ethereum und die Abwicklung von On-Chain <> Off-Chain wirtschaftlichen Transaktionen dies heute undurchführbar.“

Technisch gesehen ist ein Rollback der Ethereum-Blockchain tatsächlich praktisch unmöglich. Das System arbeitet nämlich „transaktional“. Das bedeutet, dass das Geld von ETH-Nutzern in Konten gespeichert wird und nicht in einzelnen Transaktionen. Bei BTC ist Letzteres der Fall und daher ist es möglich, die Geschichte der Blockchain zu ändern. Durch das sogenannte „Kontenmodell“ von Ethereum ist es jedoch viel komplizierter, frühere Transaktionen rückgängig zu machen.

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Diskussion innerhalb der Ethereum-Gemeinschaft flammt auf

Die Diskussion über das Zurückdrehen der ETH-Blockchain kam nach einer Frage von Arthur Hayes an Vitalik Buterin in Gang. Der Mitbegründer von BitMEX schickte folgenden Beitrag in die Welt:

Verschiedene Ethereum-Investoren sind mit Hayes‘ Vorschlag absolut nicht einverstanden. Entwickler und die Ethereum-Gemeinschaft treffen gemeinsam Entscheidungen über die Blockchain. Vitalik Buterin kann dies nicht im Alleingang tun, meint man. „Ein Rollback würde ETH sinnlos machen. Was hat es für einen Nutzen, wenn man die Regeln einfach ändern kann?“ so ein empörter Nutzer auf „X“.

Am Freitag, den 21. Februar, wurde die Kryptobörse Coinbase Opfer des größten Krypto-Hacks aller Zeiten. Die Methode, mit der das Geld abgezweigt wurde, scheint mit früheren Hacks der nordkoreanischen Lazarus-Gruppe übereinzustimmen.

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Über den Autor:
Gino Presti

Gino Presti ist seit März 2024 bei Crypto Insiders. Seit 2017 ist er aktiv im Kryptowährungshandel und hat sich ein umfangreiches Wissen über den Kryptomarkt angeeignet. Ginos fundiertes Verständnis und seine Begeisterung für Kryptowährungen motivieren ihn, aktuelle Trends und Entwicklungen kontinuierlich zu verfolgen und sein Wissen mit einem breiteren internationalen Publikum zu teilen.

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